Zum Erfolg von Ingrid Pink
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, jene Ziele, die man sich gesteckt hat, auch erreichen zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich würde schon sagen, daß ich erfolgreich bin, da ich sehr viele meiner Ziele verwirklichen konnte. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Abgesehen von den Grundvoraussetzungen war das sicherlich hauptsächlich die richtige Berufswahl. Der Beruf sollte Spaß machen, dann stellt sich der Erfolg von selbst ein. Ausschlaggebend ist für mich auch mein glücklicherweise sehr gut funktionierendes Privatleben, das für mich eigentlich im Vordergrund steht. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Anfangs war es vielleicht etwas schwieriger, weil man am Land als Frau nicht gleich so akzeptiert wird. Aber sobald die Patienten die ersten positiven Erlebnisse mit meiner Arbeit hatten, waren die Akzeptanz und das Vertrauen voll und ganz gegeben. Das ganze legte sich eigentlich nach ungefähr einem Monat, und ich kann sagen, daß ich hier sehr positiv aufgenommen wurde.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Das war von Anfang an so, ich glaube, weil ich immer gerne gearbeitet habe. Ich erhielt bereits von Anfang an positives Feedback von meinen Patienten.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Natürlich die Berufswahl, hauptsächlich jedoch die Entscheidung, mich selbständig zu machen. Die Zeiteinteilung liegt voll und ganz in meinen Händen, ich bin unabhängig. Nicht zuletzt wirkt sich eine erfolgreiche Tätigkeit in der Selbständigkeit finanziell gesehen viel besser aus als in einem Angestelltenverhältnis. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Vater, der mit 42 Jahren erblindete, war ein höchst beliebter Zahnarzt in Bruck an der Mur. Seine Praxis wurde von meiner Mutter weitergeführt. Er konnte seine Fröhlichkeit und seine positive Einstellung bis zum Schluß beibehalten, er verstarb 2004. Ich versuche für mich selbst herauszunehmen, was mir persönlich an Menschen imponiert, somit sind meine Vorbilder eigentlich eher Wesenszüge.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die Tatsache, daß meine Patienten Vertrauen zu mir haben, ist für mich eine sehr große Anerkennung. Es gab schon Fälle, wo Leute weinend vor Angst in meine Praxis kamen, diese jedoch lachend und mich umarmend wieder verließen. Diese Anerkennung stärkt mich wiederum in meiner Tätigkeit. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Soziale Fähigkeiten sind wichtig, meine Assistentin muß mit allen Patienten sehr gut auskommen. Das ist eigentlich fast das wichtigste. Die Freundlichkeit, die von ihr ausgeht, kommt auch wieder zurück. Mit meiner Assistentin, die ich zu Beginn angestellt habe, bin ich sehr glücklich.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das ist für uns sehr einfach, wahrscheinlich durch die Tatsache, daß wir beide selbständig sind und für uns beide das Privatleben eine sehr wesentliche Rolle spielt. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Es gibt seitens der Ärztekammer Empfehlungen, die noch nicht verpflichtend sind. Das Engagement, innerhalb von drei Jahren 120 Stunden in Fortbildung zu investieren, wird mit einem Fortbildungsdiplom gewürdigt. Mein letztes Diplom erhielt ich im Oktober 2005.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Sowohl beruflich als auch privat habe ich meine Ziele eigentlich fast alle erreicht, den Ist-Zustand aufrechtzuerhalten wäre für mich das Größte.
Ihr Lebensmotto?
Nachdem mein Vater recht früh erblindet ist, habe ich mir vorgenommen: genieße jede schöne Minute des Lebens bewußt.