Zum Erfolg von Manfred Jansenberger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Der wirtschaftliche Erfolg darf in meinem Alter gar nicht mehr im Vordergrund stehen, zumal ich im Hinblick auf die zwischenzeitig erfolgte Pensionierung schon längst ausreichende Vorsorge getroffen habe und entsprechende Rücklagen schaffen konnte. Dessen ungeachtet ist es notwendig, daß das Unternehmen Gewinne abwirft und die Mitarbeiter leistungsgerecht entlohnt werden können. Ein für mich völlig neuer Begriff des Erfolges ist, daß ich nach einem schweren Fahrradunfall im August 2000 mit nahezu aussichtslosen Aussichten den Umständen entsprechend hervorragend wiederhergestellt wurde und im Geschäftsjahr 2001 das mit Abstand beste Betriebsergebnis erzielen konnte.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, trotz vielfältigen Veränderungen in unserer Branche und vor allem der hohen Geschwindigkeit der Veränderungen gibt es keine Probleme, hier mitzuhalten.Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltages? In dem alle Arbeiten, welche gleich erledigt werden können, erledigt werden, die Schadenbearbeitung tages a jour bleibt und die gesetzten Ziele sukzessiv erreicht werden. Wir sind nach wie vor etwas Kfz-lastig, welcher zwangsläufig mit einem hohem Serviceaufwand verbunden ist, jedoch nimmt dieser Bereich im Verhältnis ab, da wir bei der Privatpensionsvorsorge überdurchschnittliche Zuwächse erzielen konnten. Dieses Segment hat vor allem in Hinblick auf die Probleme der Finanzierung der gesetzlichen Altersvorsorge noch einen gewaltigen Nachholbedarf. Dazu einige Betriebskennzahlen: Wir betreuen etwa 1.200 Kunden mit 4.500 Verträgen und einem Nettoprämienvolumen von rund einer Million Euro.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Mit Sicherheit war der Wechsel der Branche im Alter von 33 Jahren eine meiner erfolgreichsten Entscheidungen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Mein Umfeld kennt mich als langjährig bestehenden und ehrlichen Versicherungskaufmann.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Da ich durch meinen Fahrradunfall eine geraume Zeit außer Gefecht war, meine Mitarbeiter über einige Zeit nicht wußten, ob und wie es weitergeht, wurde trotz all dieser Umstände fleißig weitergearbeitet, die Kunden ausgezeichnet betreut und in Eigenkompetenz gute Entscheidungen getroffen. Hier gebührt meinen Mitarbeitern ein außerordentliche großes Lob.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wenn man in dieser Branche 30 Jahre tätig ist und dabei die Veränderungen, welche die Zeiten mit sich brachten, gut überlebt, zeichnet man sich durch hohe Kompetenz, Fachwissen und vor allem Erfahrung aus. Dies wissen unsere Kunden zu schätzen, wodurch das Vertrauen gestärkt wird.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Grundsätzlich verhalte ich mich neutral, konzentriere mich auf das eigene Geschäft, auf die Betreuung unserer Kunden, um den guten Ruf beizubehalten. Daß der Kunden- und damit auch der Prämienzuwachs überwiegend auf Kosten der Mitbewerber erfolgt, ist nicht nur unter anderem ein Merkmal des Wettbewerbes, sondern spricht auch für die Qualität unseres Unternehmens.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Diese Regelung ist ein wesentlicher Punkt meines Erfolges, zumal eine hohe Kompromißbereitschaft von Gattin und Kindern notwendig und natürlich auch vorhanden ist. Mein Rezept ist ein Drittelmix von Beruf, Familie und ein wenig eigene Freiräume.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wichtig ist die Fähigkeit, mit Menschen umgehen zu können, den geraden, ehrlichen Weg gehen, um in allen Angelegenheiten der Assekuranz dem Kunden ein verläßlicher Partner zu bleiben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine Ziele sind gesundes Wachstum des Unternehmens, wie schon erwähnt, personelle Aufstockung, sowie Verbesserung der Eigenkapitalausstattung. Folglich werde ich mich von meiner bisherigen Tätigkeit etwas zurückziehen, im organisatorichen Bereich arbeiten und die Vorbereitung für die Nachfolger treffen.
Ihr Lebensmotto?
Mein Lebensmotto hat sich durch meinen Unfall schon verändert, weil ich bemerken mußte, wie schnell es zu Ende sein kann. Dessen ungeachtet scheint mir die Freude an der Arbeit, die Harmonie in der Familie und letztlich, aber nicht zuletzt wohl die Gesundheit das Wichtigste zu sein. Wäre ich nochmals jung, würde ich nichts wesentlich anders machen. So gesehen habe ich nach dem Lebensmotto Man darf nicht vergessen zu leben gar nicht so schlecht gelebt.