Zum Erfolg von Jürgen Matzer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wichtig für Erfolg ist die Familie im Hintergrund. Ich werte als erfolgreich, daß ich freie Zeiteinteilung habe.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich kann mich zwar selbst schwer einschätzen, denke aber ja.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Es war wichtig, viel zu arbeiten. Ausbildung und Können aber auch gute Kontakte müssen vorhanden sein, um die richtigen Aufträge zu erhalten. Wichtig ist auch, daß man Dinge mit einer gewissen Ruhe angeht, unter Druck gelingt nichts.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich liebe sie. Herausforderungen sind für mich Projekte, die Spaß machen und die man gern macht.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
1992 gewann ich meinen ersten Wettbewerb. Da stellte ich fest, daß ich das richtige mache.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Architekt zu werden und selbständig in Anif zu arbeiten, war für mich die richtige Entscheidung.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Originalität. Gute Architektur muß Witz haben, darf aber niemals billig sein. Ich will etwas Greifbares und menschlich Warmes kreieren.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ja, Robert Schranzner. Ich habe bei ihm sehr viel über Handwerk und Architektur gelernt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung ist, wenn mir die Kunden auf die Schulter klopfen, wie zum Beispiel wegen des Ensembles der AOK in Laufen. Meine letzte Anerkennung war, als meine Frau zu mir sagte: „Das hast du aber gut gekocht!“.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Der Unterschied zwischen Architekt und Baumeister. In Deutschland gibt es eine klare Trenlinie. In Österreich leider nicht.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich glaube, daß ich eine positive Ausstrahlung habe, ich lache sehr gern, ich esse gern mit anderen. Ich helfe, wenn ich kann, und werde oft um Rat gefragt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine ganz wichtige Rolle, wir sind wie eine große Familie und kämpften gemeinsam um Erfolge.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Neben dem fachlichen Anforderungsprofil rein aus dem Bauch heraus.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Meine Mitarbeiter sind mir sehr wichtig, wir haben ein sehr familiäres, freundschaftliches Verhältnis. Ich gehe mit ihnen gern sehr gut essen, aber motiviere sie natürlich auch mit Geld.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Meist als angenehmer Kerl, manchmal als lästiger und launischer Chef. Ich habe lange Phasen, da habe ich immer gute Laune und dann manchmal bin ich ungenießbar.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Ich bin der Chef und habe eine Stellvertreterin. Die Sekretärin ist für alle da. Alle anderen - inklusive meiner Frau, die als Grafikerin mitarbeitet - sind gleichwertig.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Akademische bis populistische Architektur. Ich lege mich nicht fest, der Kunde hat Mitspracherecht. Mir ist auch kein Auftrag zu klein. Die Kunden kommen gern zu uns, weil bei uns die Atmosphäre stimmt. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Man bewirbt sich als Konkurrent um Projekte, aber ich ändere auch Projekte, die andere nicht zur Zufriedenheit der Kunden begonnen oder fertiggestellt haben. Man ist nicht immer der erste an einem Projekt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das Wochenende gehört meiner Familie, wochentags bin ich primär beruflich unterwegs. In dieser Branche braucht man große Toleranz seitens der Familie.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich sehe mir viele Architekturzeitschriften aus dem In- und Ausland und gute Objekte gern an.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Sie muß trachten, eine möglichst gute Ausbildung zu erhalten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Hauptziel ist, glücklich mit meiner Familie zu sein. Ich möchte in der Gastronomiearchitektur in unserer Gegend ganz vorn sein, das Büro auf etwa zehn Mitarbeiter ausbauen und Gewinne erzielen. Ich möchte auch mehr öffentliche Bauten machen und der Landarchitekt sein, zu dem man in seiner Gegend gern geht. Und ich möchte eine Segeljacht erwerben.
Ihr Lebensmotto?
Jeder neue Tag bietet neue Chancen und Möglichkeiten. Das Leben ist ein Spiel, das man genießen soll.