Zum Erfolg von Wolfgang Johannes Wilflingseder
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg zeigt sich für mich darin, daß ich bei den Kunden gut ankomme, das Geschäft läuft und ich anderen Leuten helfen kann, selbst erfolgreich zu werden, zum Beispiel, indem ich Lehrlinge ausbilde. Das gibt mir eine gewisse Selbstbestätigung und innere Zufriedenheit, und auch der finanzielle Erfolg stellt sich somit ein.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich irgendwie schon als erfolgreich, da die Bäckerei erfolgreich besteht und ich gute Mitarbeiter beschäftige. Ein Geschäft kann zwar nie gut genug gehen, aber wir sind sehr zufrieden. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für meinen Erfolg sind die Unterstützung meiner Eltern und meiner Frau, und das Faktum, daß wir alle zusammenhelfen. Dazu kommen mein Fleiß und das fachliche Wissen, das ich durch zahlreiche Kurse erwarb, sowie die Grundkenntnisse, die ich im väterlichen Betrieb erwarb.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich mag keinen Streß, sondern begegne den Herausforderungen, die auf mich zukommen, gelassen, ruhig und überlegt.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich die erste Facharbeiterprüfungen geschafft hatte, fühlte ich mich erstmals erfolgreich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich hätte gewisse Prüfungen gar nicht machen müssen, die mir jetzt aber hilfreich sind. Ich lerne immer wieder etwas Neues, indem ich regelmäßig Fortbildungsseminare und Vorträge von der Innung und den Firmen, die uns beliefern, besuche. Es gilt, immer am Ball zu bleiben. Erfolg erfordert Eigeninteresse, Fleiß und regelmäßige Fortbildung. Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Ich glaube, daß Originalität besser ist, da Imitation nicht optimal ist. Jeder soll sein eigenes Brot und Gebäck machen. Es ist wichtig, den Kunden immer wieder etwas Neues zu bieten. Gewisse Bereiche muß ich übernehmen, da eine große Nachfrage nach neuen, trendigen Brotsorten herrscht.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Die Tatsache, daß sowohl mein Vater als auch meine Mutter Bäcker waren, ist sicher entscheidend. Wer 39 Jahre immer mit der Bäckerei zu tun hat, wird davon geprägt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wichtig ist mir hauptsächlich die Anerkennung von Kunden, aber auch von Angestellten und meiner Familie. Wenn wir in Urlaub sind, dann jammern die Kunden - das freut mich schon. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Es gibt kleine Probleme - die Supermärkte werden immer mehr, was aber nicht nur negativ ist. Deren Frischbackstationen beeinträchtigen zwar unser Geschäft, andererseits beliefern wir sie aber auch.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter spielen eine ganz wichtige Rolle, da viel Kontakt mit Kunden besteht. Wenn die Mitarbeiter mit den Leuten nicht richtig umgehen, nicht imstande sind, Schmäh zu führen und mit ihnen zu plaudern, mache ich sicher nicht soviel Geschäft.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich erfahre viel über einen Menschen im Gespräch, wobei das äußere Erscheinungsbild und der persönliche Eindruck entscheidend sind. Auch fachliche Kenntnis und Zeugnisse müssen stimmen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich gehe mit meinen Mitarbeitern kollegial und nicht kleinlich um, komme ihnen zum Beispiel beim Urlaub entgegen. Wesentlich ist für mich das Motto Wie du mir, so ich dir. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Das wichtigste ist die Qualität. Wir sind ein kleiner Betrieb und können nicht alles machen, aber die Produkte, die wir herstellen, entsprechen den höchsten Qualitätsanforderungen.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? In unserer Gemeinde gibt es noch eine weitere Bäckerei, aber wir pflegen ein gutes Verhältnis, das mehr einem Miteinander als einem Gegeneinander entspricht.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Beruf und Privatleben gehen bei mir ineinander über. Der Nachmittag gehört dem Privatleben. Es gibt Situationen, in denen ich mehr in den Beruf eingespannt bin, beispielsweise während der Hauptsaison zu Weihnachten und zu Ostern. In der Ferienzeit dagegen ist es auch für mich leichter, mir freizunehmen. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich kann nicht sagen, daß meine Kinder dasselbe lernen sollen wie ich, wenn sie etwas anders lernen wollen, stehe ich ihnen nicht im Weg. Wenn sie die Bäckerei weiterführen möchten, helfe ich ihnen natürlich. Die Qualität soll so bleiben wie sie ist.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Eines meiner Ziele wäre die Eröffnung eines kleinen Cafés zusätzlich zur Bäckerei. Vielleicht vergrößere ich auch die Backstube und erwerbe Maschinen, um die Produktion zu erleichtern.
Ihr Lebensmotto?
Genieße dein Leben ständig, du bist länger tot als lebendig.