Zum Erfolg von Friederike Bauer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Beruflicher Erfolg bedeutet für mich neben finanziellem Ertrag die Zufriedenheit der Kunden und den Erhalt eines dementsprechenden Feedbacks. Dazu bedarf es einer großen Seriosität, einer guten Menschenkenntnis und der Bereitschaft, sich auf einzelne Personen einzustellen. Man muß auch gut verkaufen können, ohne den Kunden zu etwas zu überreden. Diese Fähigkeit kann man nicht lernen, man kann sie nur ausbauen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als sehr erfolgreich, weil ich extrovertiert bin, auf Menschen zugehen und mich auf sie einstellen kann. Die Chemie zwischen meinen Kunden und mir stimmt. Das spüren und schätzen unsere Kunden. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Mein persönlicher Einsatz und der Wille, Herausforderungen zu meistern, waren wesentlich.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Im Zuge gewisser Geschäftskonstellationen hat es eine Frau in dieser Branche mit ihren speziellen Fähigkeiten wie Charme und Freundlichkeit leichter, erfolgreich zu sein, wobei das natürlich nicht die Regel ist.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung hat einen sehr hohen Stellenwert. Ich erfahre sie auf verschiedene Weise, in erster Linie aber von zufriedenen Kunden. Dies motiviert und freut mich sehr.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Leider agieren zusehends immer mehr und unseriös arbeitende „schwarze Schafe“ in der Branche, die auftauchen und vor ihrem Verschwinden, einen großen Imageschaden hinterlassen. Die Dachverbände wären aufgefordert, diesem Mißstand ein Ende zu bereiten.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, daß mich mein Umfeld als freundschaftlich und loyal sieht.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Sie sollten nicht zu jung sein, denn es hat sich herausgestellt, daß es besonders in dieser Branche junge Mitarbeiter schwer haben, eine Vertrauensbasis zum Kunden aufzubauen. Ein zweites wichtiges Kriterium liegt auf emotionaler Ebene. Sympathie ist mir ebenso wichtig wie die Einstellung, eine Frau als Chefin hundertprozentig zu akzeptieren.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere sie mit freundschaftlichem Verhalten und Lob, aber auch mit Kritik.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir unterscheiden uns von unseren Mitbewerbern. Seriosität steht an erster Stelle. Unsere Kunden werden bereits am Telefon über Vorteile, aber auch über die negativen Seiten eines Objektes informiert. Genaue Darstellung und Aufklärung erachten wir als wesentlich. Dies wird von Kunden sehr geschätzt.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Mitbewerber interessieren mich überhaupt nicht. Wir sehen uns als Einzelgänger und wollen unseren guten Namen auch weiterhin behalten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Man schafft es auch als Frau und Mutter, diese Bereiche zu koordinieren, es ist eine Frage der Einteilung. Wenn man einen Partner hat, der selbst viel arbeitet und daher Verständnis für die Tätigkeit aufbringt, funktioniert auch das Privatleben. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Dies läßt sich schwer messen, denn in diesem Metier lernt man auch in der Praxis. Ich glaube, daß man zu Beginn dieser Tätigkeit drei Jahre benötigt, um grundsätzliche Aspekte zu beherrschen und über ein Basiswissen zu verfügen. Selbstverständlich muß man auch bereit sein, weiterzulernen, denn es gibt permanent Gesetzesänderungen. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wenn man seriös und anständig arbeitet, kann man ein vernünftiges Leben führen. Wenn man die Richtlinien beachtet, kann man in dieser Branche allerdings nicht reich werden.