Zum Erfolg von Edith Lefenda-Schachermayer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich ist es wichtig, daß ich meine Aufgaben nach meinen Möglichkeiten optimal erledige. Erfolg ist für mich, wenn ich den Fortbestand der Firma und damit die Arbeitsplätze meiner Mitarbeiter sichern kann.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend war, daß ich meinen Beruf gern mache. In Familienbetriebe wird man hineingeboren und nie gefragt, ob man etwas gern macht. Man kann aber nur dann erfolgreich sein, wenn man mit Spaß an der Arbeit ist.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich brauche Herausforderungen bis zu einem gewissen Grad, solange mir genügend Zeit für wesentliche Dinge bleibt.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Für mich war es nie ein Problem, man wird als Frau sogar sehr gefördert.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Als 1989 die Linzer Arkade, eine Einkaufspassage, errichtet wurde, erkannten wir unsere Chance und vergrößerten gleichzeitig das Geschäft.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Für mich persönlich zählt Originalität. Ich habe Vorbilder und orientiere mich auch am Führungsstil bestimmter Personen, aber ich würde nie jemanden nachmachen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
In den frühen 80er Jahren kam ich in Kontakt mit einer Erfahrungsaustauschgruppe in Deutschland, wo ich viele nette Kollegen kennenlernte, die meine Freunde wurden. Wir treffen uns zweimal pro Jahr und unsere Firma profitierte sehr von diesen Vorbildern. Diese persönlichen Kontakte öffneten mir auch die Tür zu Euroteam, einer Gruppe von 18 deutschen Porzellanhändlern, die ein gemeinsames Werbemedium herausgibt und bei der wir als erstes nicht-deutsches Unternehmen vertreten sind.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Der Branche geht es schlecht, denn der Facheinzelhandel verschwindet. Das führt dazu, daß ein Teil unserer Industrie in den Möbelhandel expandiert, der andere Teil macht eigene Shops und umgeht damit auch den Einzelhandel. Wir versuchen, auf die Nebenbereiche auszuweichen, da die Substanz vom Kernbereich, vom Basissortiment fehlt. Ein weiteres Problem unserer Branche ist, daß wir in der Interessensskala der Menschen sehr weit unten stehen. Die Kaufentscheidungen sind für die gleiche Gruppe, die sich in anderen Konsumschienen sehr locker verhält, in unserer Branche viel komplizierter.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich könnte mir nicht vorstellen, ohne meine Mitarbeiter zu arbeiten. Ich bin sehr teamfähig und glaube, daß die Summe der Meinungen wichtig ist. Unser Betriebsklima ist extrem gut. Als überzeugte Christin lege ich großen Wert auf gegenseitige Wertschätzung.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Stärken unseres Unternehmens sind, daß wir uns von Anfang an innerhalb unserer Branche modischer positioniert haben und gut im Zeittrend liegen. Da wir den Leuten auch Trend - und Geschmacksanregungen geben können, gelingt es uns, die Kundenfrequenz hoch zu halten. Darüber hinaus verfügen wir über einen ausgezeichneten Standort.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich glaube, daß es mir sehr gut gelungen ist, Beruf und Privatleben zu vereinbaren. Mein Mann ist auch selbständig und bringt mir dadurch Verständnis und Unterstützung entgegen. Wichtig ist der räumliche Unterschied zwischen dem Betrieb und dem Privatleben, deshalb wohne ich als einziges Familienmitglied nicht im Schachermayer-Haus.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Egal, welchen Weg man für sich wählt: Man kann nur gut sein, wenn man den Beruf wirklich mag und sich voll einbringt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe mir das Ziel gesteckt, eine gute Lösung für die Nachfolge im Betrieb zu finden.
Ihr Lebensmotto?
Meinen christlichen Glauben im Leben umzusetzen.