Zum Erfolg von Manfred Telser
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Nach der Lehrzeit, den Wanderjahren und der Selbständigkeit beginnt der Erfolg. Dazu ist es allerdings notwendig, Tag und Nacht zu arbeiten. Das ist in unserem Gewerbe üblich.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
In Anbetracht meiner bisherigen Leistungen sehe ich mich als erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend waren Fleiß, Sparsamkeit und Durchhaltevermögen. Nach der Schule hatte ich durch jahrelange harte Arbeit und Fleiß diese winzige Spanne erarbeitet, in welcher der Erfolg liegt.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bin selten mit Problemen konfrontiert, da ich mich stets hundertprozentig vorbereite und immer über den Dingen stehe.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als erfolgreich empfand ich mich im Alter von 30 Jahren, als ich mich selbständig machte. Im Jahre 1972 herrschten schwierige Bedingungen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es war eine richtige Entscheidung, den Weg zur Selbständigkeit einzuschlagen. Ich habe erst im Alter von 45 Jahren geheiratet, da sich Ehe und Erfolg nicht immer vereinbaren lassen. Dann schied ich aus meiner Firma aus und war als Wanderkoch unter anderem in Südamerika, Taiwan und Frankreich tätig. Mit meinem Freund zusammen gründete ich damals die Wanderköche, die man für Großveranstaltungen für bis zu 5.000 Personen mieten konnte.Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Originalität ist sehr wichtig, um sich mit seinen Produkten und Leistungen abzuheben. Man darf nie dasselbe anbieten wie andere.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meine Lehrzeit prägte meinen beruflichen Lebensweg.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Seit 20 Jahren bin ich Haubenkoch und Commandeur. Zusätzlich erhalte ich laufend Anerkennung von begeisterten Kunden.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Der Ruf des Küchenpersonals ist nicht mehr so gut wie früher. Überall wird gespart, daher sind Allrounder gefragt. Es wird immer schwieriger, gutes Personal zu finden. Eine Schwierigkeit stellt auch die unregelmäßige Arbeitszeit dar. Es ist unter diesen Bedingungen schwer, Beruf und Privatleben zu vereinbaren.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Von meinem Umfeld werde ich als erfolgreicher Haubenkoch geschätzt und bekomme viele Anfragen. Am liebsten arbeite ich allein. Ich bin finanziell unabhängig und habe mein Hotel vor acht Jahren an meinen Bruder verkauft. Ich bin sehr routiniert, daher überlassen mir viele Kunden die Auswahl und Zusammenstellung des Menüs.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wenn ich jemanden brauche, entlohne ich ihn auch fürstlich. Ich schaffe darüber hinaus ein gutes Arbeitsklima, damit ich einen Mitarbeiter auch ein zweites Mal anrufen darf. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Meine Stärke ist Qualität und Know-how. Will jemand eine Eisfigur oder ein Chinesisches Schachbrett, kann ich diese Wünsche erfüllen.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich habe keine Konkurrenz und mußte auch noch nie Werbung machen, sondern sogar viele Anfragen absagen. Leider habe ich keinen Nachfolger.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das funktioniert wunderbar, da ich finanziell unabhängig bin. Durchschnittlich erledige ich zwei Aufträge pro Woche, so bleibt noch genügend Zeit für das Privatleben. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich bilde mich eigentlich täglich weiter, da ich immer im Training bleiben muß. Fortbildung nimmt einen sehr großen Stellenwert ein. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man sollte stets fleißig arbeiten, auch an sich selbst. Eine Fachausbildung ist sehr wichtig, um über das nötige Grundwissen zu verfügen. Wenn man in einem großen Team arbeitet, ist es wichtig, Arbeiten delegieren zu können und Mitarbeiter richtig zu führen. Dies ist jedoch ein langer Lernprozeß, man braucht dafür mindestens 20 Jahre. Vorteilhaft sind eine kleine Speisekarte, ein enges Angebot und frische Produkte während des ganzen Jahres. Auch Auslandserfahrungen sind wertvoll.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich bin jetzt 40 Jahre lang als Koch tätig und möchte im Juli wieder einmal ein großes Fest machen. Anschließend möchte ich mich etwas zurückziehen und nur mehr in kleinem Rahmen kochen. Vielleicht werde ich noch einmal einen kurzen Auslandsauftrag annehmen, eventuell im Sommer zwei Monate lang in der Toskana tätig sein und es mir dabei gut gehen lassen.
Ihr Lebensmotto?
Ein chinesisches Sprichwort: Der Himmel liebt den, der gut is(ß)t!