* Mag. Johannes Höfinger
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Zur Person
Service
Zur Karriere
Zur Karriere von Johannes Höfinger
Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Da bereits meine Eltern Künstler sind, wurden ich und mein jüngerer Bruder Christian, der heute freischaffender Maler ist, schon von Anfang an mit Kunst konfrontiert. Wir wurden in einem sehr kreativen Umfeld groß, auch immer gefördert, aber nie zur Kunst gedrängt. Nach der Schule ging ich in die Steinmetzlehre, brach diese nach sieben Monaten ab, besuchte eine Maturaschule, brach diese aber dann aus Zeitmangel ab, da ich aufgrund der Geschehnisse in Hainburg intensiv im Umweltschutzbereich tätig wurde. Nach einer mehr als einjährigen, zwar intensiven, aber idealistisch ehrenamtlichen Tätigkeit im Umweltschutz nahm ich bei der Firma Schmeiser eine Anstellung als Hilfsarbeiter an, um die Holz- und Steinbildhauerei zu erlernen. Nach dreieinhalb Jahren suchte ich um Berechtigung zur Lehrabschlußprüfung an und schloß meine Ausbildung mit dem Gesellenbrief ab. Nach der Absolvierung des Präsenzdienstes wurde ich an der Akademie der Bildenden Künste in Wien zum Kunststudium zugelassen und diplomierte 1995 bei Professor Franz Xaver Ölzant. Seit diesem Jahr arbeite und lebe ich als selbständiger Künstler und freischaffender Bildhauer in Wien. Bereits ein Jahr nach dem Diplom hatte ich meinen ersten großen Auftrag, die künstlerische Gestaltung der Krypta in Kleinmariazell. Diesem ersten, künstlerisch fordernden Auftrag folgen einige weitere große Gestaltungen im sakralen Raum, jede für sich spannend im Dialog zwischen Vorhandenem und Neugeschaffenem. Eine weitere und wesentliche Arbeit ist sicher die künstlerische Gestaltung des Hochchors der Augustinerkirche im Zentrum von Wien, welche ich 2003/04 fertigstellen konnte.
Zum Erfolg
Zum Erfolg von Johannes Höfinger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, als Künstler mit meinen Skulpturen jemanden tief in seinem Innersten zu berühren.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Manchmal gelingt es, mit meinen Arbeiten zu berühren. Außerdem lebe ich von meinem Schaffen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Wille, Vertrauen, eine gute Ausbildung und großer Arbeitseinsatz. Meine Familie und Freunde. Auftraggeber und Käufer.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Eigentlich ab dem Zeitpunkt, an dem ich meine erste Skulptur verkauft habe.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Generell ist Originalität besser, in der Kunst sogar zwingend. Während der Ausbildung lernt man jedoch auch, durch Imitation Abläufe zu verstehen. Durch dieses Imitieren, die Infragestellung des Ergebnisses und des folgenden Experimentierens, erwirbt man sich Grundlagen für die Entwicklung seiner eigenen künstlerischen Originalität.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Die Kreativität meiner Eltern und der befreundeten Künstlerkollegen war sicher ein früh prägendes Element, Später meine Lehrer und Professoren in der Kunst. Aber auch Studienkollegen sowie künstlerische Vorbilder wie Fritz Wotruba, Arnulf Rainer, Pablo Picasso oder Alexander Calder waren wegweisend. Darüber hinaus bin ich einigen Menschen dankbar, die Vertrauen in mich legten und mir Aufträge gaben oder zur Realisation beitrugen oder einfach freie Arbeiten kauften und mir damit ein Weiterarbeiten ermöglichten.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Man muß in unserer Branche oftmals die Schwierigkeit meistern, sich ohne Startkapital ein Atelier aufzubauen, sich Werkzeuge und Material anzuschaffen, das Erschaffen freier Arbeiten und sein Leben zu finanzieren. Wenn man als Bildhauer auch noch in allen Materialien und Größen arbeitet, wird das Ganze schließlich sehr kostenintensiv und zeitaufwendig. Ein Startkapital, meinetwegen langfristig rückzahlbar, wäre meiner Meinung nach durchaus anzudenken, vor allem, weil es heute auch keine Mäzene mehr gibt und Sponsoren sich meist nur für Werbeträger größeren Ausmaßes interessieren. Wenn dann Bauherren und Architekten etwas mehr Kunst einplanen würden, wäre das sicher langfristig ein Vorteil für alle und würde den Künstlern die Rückzahlung eines Startkapitals erleichtern.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Wahrscheinlich anders, als ich mich sehe.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Alles zu geben, den Mut zur Suche zu haben und festzuhalten an seinen Träumen wird durch das Gefühl belohnt, etwas Einmaliges und noch nie Vorhandenes geschaffen zu haben.
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