Zum Erfolg von Lutz Werner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Privater Erfolg liegt für mich in einem harmonischen Familienleben, für das ich bereit bin, zu leben. Beruflicher Erfolg bedeutet für mich, einer Tätigkeit nachzugehen, die mir Spaß macht. Es muß eine Tätigkeit sein, hinter der man steht und von der man überzeugt ist, um sich ein Team aufzubauen und dann gemeinsam an den Markt zu gehen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Es gibt viele Komponenten, die mich erfolgreich machten, zum Beispiel auch, immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein - und das hat bereits etwas mit eigener Aktivität zu tun. Ich weiß, was ich will - ich muß von einer Tätigkeit überzeugt sein, bevor ich mich dafür engagiere. Ausschlaggebende Faktoren meines Erfolges sind Willensstärke, Disziplin und der Wille, etwas zu erreichen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Das war 1989, als ich die Theaterschule mit dem Prädikat Gut abgeschlossen habe. Da hatte ich erstmals das Gefühl, daß etwas aus mir werden könnte.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Eine sehr prägende Persönlichkeit ist meine Frau, die mir Rückhalt bietet und mich auffängt, wenn ich Rückschläge erleide oder einmal ein Tief habe. Ich kann mit ihr Strategien besprechen und wir bauen uns gegenseitig auf. An der Theaterschule war es der Leiter der Abteilung Choreographie, Herr Görlich, der immer von mir überzeugt war und mich unterstützte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich lege keinen großen Wert auf Auszeichnungen, wesentlich ist für mich das tägliche Miteinander - wenn ich von meinen Mitarbeitern als einer von ihnen gesehen werde, ist das eigentlich große Anerkennung. Mit den Menschen zu reden, zu diskutieren, Lösungen zu finden und die Höhen gemeinsam zu genießen, ist mir wichtiger als Ehrungen und Preise.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen eine große Rolle, denn allein kann man in unserer Branche nicht erfolgreich werden, auch wenn es hie und da Einzelkämpfer gibt.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich erwarte von Mitarbeitern erstens, daß sie diszipliniert arbeiten können, zweitens Ehrlichkeit und als drittes Teamfähigkeit.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich hoffe, als einer von ihnen gesehen zu werden und glaube, daß ich manchen auch als Freund gelte.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
75 Prozent unserer Geschäfte sind Gemeinschaftsgeschäfte, in unserem Unternehmen gibt es daher keinen Neid untereinander. Eine unserer großen Stärken liegt daher im herrschenden gegenseitigen Vertrauen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich versuche zügig zu arbeiten und die Probleme der Arbeit nicht mit nach Hause zu nehmen. Ich bin ein Mensch, der den Ausgleich braucht. Wenn das Pendel zu sehr in die eine oder andere Seite ausschlägt, versuche ich wieder alles ins Lot zu bringen. Beispielsweise hole ich meinen siebzehnjährigen Sohn, der Leistungssport betreibt, täglich ab und kann somit viel mit ihm besprechen. Mit meiner Frau habe ich Fixpunkte vereinbart, die wir einhalten - etwa gemeinsame Urlaube.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Zur Zeit betreibe ich wenig Fortbildung, aber es gab auch Zeiten, in denen ich relativ viele Aktivitäten gesetzt habe. Ich versuche aber, mir pro Woche vier, fünf Stunden von meiner Zeit abzuknapsen, um mich fortzubilden.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich rate jedem jungen Menschen, niemals aufzugeben, zu versuchen, sich durchzusetzen und sich zu engagieren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte beruflich weiterkommen und eine Immobilienfirma aufbauen, die irgendwann einmal 30 Prozent Marktpräsenz hat - und ich bin am besten Weg, dieses Ziel zu realisieren. Privat hoffe ich, daß es so weiter geht wie bisher, aber auch dafür muß man viel tun.
Ihr Lebensmotto?
Das Glas ist halb voll, nicht halb leer.