Zum Erfolg von Manuela Herold
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg sehe ich darin, daß ich es geschafft habe, das Ganze aufzubauen. Anfangs betreute ich fünf Patienten, heute vertrauen mir immer mehr Ärzte ihre Patienten an und ich werde von Krankenanstalten kontaktiert. Erfolg bedeutet für mich daher, mich durchgesetzt zu haben - als ein verhältnismäßig kleines Kollektiv, das qualitativ hochwertig arbeitet.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin jemand, der niemals aufgibt, auch wenn es einmal zu Schwierigkeiten kommt.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als die Räumlichkeiten angemietet und fertig eingerichtet waren, habe ich mir gedacht, du bist doch schon ein ganz gutes Stück vorangekommen. Das war 2000.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter spielen eine sehr große Rolle, weil ich ohne sie nichts erreichen könnte.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Das wichtigste ist die fachliche Qualifikation - in meinem Unternehmen arbeiten keine ungelernten Kräfte. Sie müssen sympathisch und vor allem vertrauenswürdig sein, da sie oft unbeobachtet arbeiten. Ich lege mehr Wert auf die praktischen Beurteilungen als auf die theoretische Leistungen. Ich erwarte von meinen Mitarbeitern die Fähigkeit, in der Praxis schnell entscheiden zu können und eine gute Beobachtungsgabe.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Im Gespräch. Wir unterhalten uns über die Patienten, da das Arbeiten mit Älteren und Kranken nicht einfach ist, sie vergessen Dinge und sind oft unzufrieden. Aber es gibt auch Patienten, die wirklich dankbar sind und Angehörige, die uns Lob aussprechen. Positives Feedback motiviert uns, unsere teilweise schwierige Arbeit zu leisten.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich nehme an, daß die Mitarbeiter in mir nicht die große Chefin sehen, wir pflegen ein eher kameradschaftliches Verhältnis zueinander. Ich denke, daß sie mich als kompetenten Partner sehen und großes Vertrauen in mein Fachwissen setzen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärke ist unsere relative Kleinheit, die eine sehr persönliche Atmosphäre erlaubt. Hier kennt jeder jeden - sowohl die Mitarbeiter, als auch die Patienten können sich auf Kontinuität verlassen, daher besteht ein Vertrauensverhältnis seitens der Patienten. Eine besondere Stärke liegt in der guten Ausbildung unserer Kräfte und in meiner hohen Berufserfahrung.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das ist manchmal schwierig. Meine achtjährige Pflegetochter bedarf recht viel Aufmerksamkeit. Das ist manchmal schon eine Gratwanderung. Ich muß mich mit meinem Lebenspartner absprechen, da ich auch am Wochenende viel arbeite. Da versuche ich zum Beispiel ganz früh zu arbeiten, so daß ich um acht Uhr zuhause bin und wir gemeinsam frühstücken können. Es ist eine Frage der Organisation und das lernt man erst im Laufe der Zeit.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich verwende unterschiedlich viel Zeit für meine Fortbildung, lese abends oft Fachzeitschriften und werde demnächst einen Lehrgang im Bereich Wirtschaftlichkeitsprüfung absolvieren. Durchschnittlich absolviere ich zwei bis drei Seminare oder Kurse pro Jahr.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Es ist wichtig, einen Beruf zu wählen, den man auch wirklich gerne machen möchte. Die Arbeit muß Spaß machen, dann kann man auch erfolgreich werden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte, daß der Pflegedienst bestehen bleibt und in Zukunft mehr Freizeit haben, um mich meinen Kindern zu widmen.