Zum Erfolg von Volker Ludwig Toth
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, Anerkennung zu finden und nicht umsonst zu leben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich verwirklichte Dinge, die niemand für möglich hielt und baute ein diakonisches Werk auf, weil es niemand anders machte. Diese integrativen Einrichtungen für behinderte und nichtbehinderte Kinder wurden Modell für Salzburg und Umgebung. Ich denke, daß ich mich daher als erfolgreich bezeichnen darf.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Man muß Visionen haben, Ideen und Dinge erkennen. Meine Ideen waren notwendig und wichtig, ich setzte sie mit Energie und Phantasie in die Tat um.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich prüfe alle Tatsachen und verwende viel Zeit für strategische Überlegungen, kann aber auch zuwarten, wenn es absolut keine Lösung gibt. Manche Probleme sind noch nicht reif, man muß in manchen Fällen abwarten oder die Entscheidung treffen können, sie nicht anzugreifen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich mit fünfzehn Jahren den Frust mit meiner Klassenlehrerin überwand. Es war ein harter Überlebenskampf in Latein und Deutsch. Sie machte aus achtzig Schülern einen Rest von siebzehn, ich ließ mich von ihr nicht unterkriegen und brachte die Schule dann sehr leicht und gut zu Ende. An Problemen kann man wachsen und muß nicht zugrunde gehen. Ich komme aus einer Lehrerfamilie, heiratete in eine hinein und wollte ursprünglich selbst nicht Lehrer werden. Ein Freund bat mich, die Wiener Sängerknaben in Religion zu unterrichten, und zwar um sieben Uhr früh: das war skurril und interessant. Ich schloß meine Ausbildung ab und blieb schließlich auch als Pfarrer bei der Lehrtätigkeit.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Originalität, man muß sein Handwerk beherrschen, sonst nützt alle Originalität nichts. Das lernte ich als Musiker.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
In der Theologie war es mein Schwager, im sozialen Bereich Prof. Hellburger, der international anerkannte Therapiestationen in München und ein großes Integrationswerk aufbaute. Von der Denkungsart prägte mich André Heller, der als Querdenker sagt, die wahren Abenteuer sind im Kopf. Im wirtschaftlichen Bereich waren es Freunde, die mir die Zusammenhänge in der Praxis erklärten. Mein Vater, der 45 Jahre älter als ich war, prägte mich ebenfalls sehr, das erkannte ich jedoch erst später.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es ist selbstverständlich geworden, daß man mit schlechter Werbung überflutet wird, so daß man das Gute und die Anstrengung, die dahintersteckt, kaum noch erkennt. Die Arbeit wird auch vom Auftraggeber selten anerkannt und honoriert.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Manchen bin ich in meiner Umtriebigkeit unheimlich, auch weil ich immer erreichte, was ich mir vornahm. Ich stecke Kritik ein und halte mit meiner Meinung nicht hinterm Berg, ich polarisiere. Ein Gemeindemitglied charakterisierte mich als Mischung „zwischen einem Heiligen und dem Teufel, der keine Rücksicht auf Tradition nimmt“.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ein idealer Mitarbeiter muß spontan, kreativ, belastbar und loyal sein.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich nehme mir viel Zeit für meine Mitarbeiter, versuche ihre Wünsche zu berücksichtigen und spreche Anerkennung für gute Leistungen aus.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Als jemand, der weiß, was er will, schwierig, stur, mit chaotischer Zeitstruktur: es ist nicht leicht, mit mir zusammen zu arbeiten.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Meine Partnerin und ich fungieren als Auftraggeber für unsere selbständig arbeitenden Freiberufler.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die unkonventionelle Art, an Dinge heranzugehen, die Komplexität, wie wir Dinge sehen und von der Idee bis zum fertigen Produkt umsetzen. Wir sehen vom Wort bis zur Grafik alles als eine Einheit. Wir sind sehr spontan und schnell.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich lebe nach keinem Raster, sondern in Perioden, die ich sehr intensiv auslebe, beruflich wie auch privat.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich rate einem jungen Menschen, das zu tun, was ihm wichtig ist und sich nicht durch eingefahrene Konventionen unterkriegen zu lassen. Will man etwas erreichen, gibt es Mittel und Wege dazu.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich wollte ein Haus und eine Familie, dieses Ziel habe ich erreicht. Mein Ziel besteht heute darin, ein sorgloses und angenehmes Leben führen können, dazu gehören auch Reisen, Kultur und außergewöhnliche Dinge für die Kinder. Ich möchte nicht bedeutungslos sein. Ich möchte also Dinge tun, an denen andere partizipieren können und gern noch einen Doktortitel erwerben. Das ist aber eine Zeitfrage.
Ihr Lebensmotto?
Träume Wirklichkeit werden lassen.