Zum Erfolg von Herbert Janschka
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Das ist für mich ein sehr abstrakter Begriff. Ich versuche einen guten Job zu machen. Wenn die BürgerInnen zufrieden sind, dann werde ich wiedergewählt - das ist dann sicher ein Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich glaube, daß ich für diesen Job geeignet bin und habe ihn seit Jahren angestrebt. Da mir dies gelungen ist, bin ich sicherlich erfolgreich gewesen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Meine Frau und ihr und mein Umfeld waren wesentliche Einflüsse. Auch meine Willensstärke war wichtig.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Schon seit meiner frühesten Kindheit habe ich gemerkt, daß Dinge, die ich mir vornehme und für die ich auch lebe, gelingen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meine beste Entscheidung war, 1982 meine jetzige Frau zu heiraten. Wir sind am selben Tag geboren, haben uns bei unserem gemeinsamen 17. Geburtstag kennengelernt und sie hat sich als echter und für mich einzig passender Lebensmensch herausgestellt.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Durch Rainer Maria Rilke habe ich die Phaszination der Sprache kennengelernt, durch Franz Kafka, was man mit dieser Sprache machen kann. Emile Zola hat mich gelehrt, daß Sprache und aktive Politik zusammengehören. Nicht nur über etwas zu schreiben, sondern etwas zu tun, ist wichtig und entscheidend.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Bürgermeister sein zu dürfen ist für mich eine besondere Anerkennung. Daß ich vor kurzem durch eine vorgezogene Neuwahl bestätigt wurde, zeigt, daß mein Weg stimmt.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die Kommunikation zwischen den Fraktionen ist eigentlich nicht vorhanden, oft will man sich gegenseitig nicht verstehen. Ideen und Meinungen anderer werden oft automatisch abgelehnt.Welche Rolle spielen Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg? Mitarbeiter haben eine große Rolle, sie sind eine Ergänzung meiner Persönlichkeit.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich glaube meine Stärken und Schwächen sehr gut zu kennen. Mitarbeiter sollen meine Stärken stärken und meine Schwächen ausgleichen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich denke: ambivalent, denn ich polarisiere gerne und auch bewußt. Manche können gut mit mir, manche lehnen mich sicherlich auch ab.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Eher neutral und gleichgültig. Ich muß der Meinung sein, der beste Mann auf dem mir zugewiesenen Platz zu sein. Wenn ich diese Meinung nicht mehr habe, dann habe ich das zu erkennen und zu gehen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ein großes Glück ist, daß auch meine Gattin im Gemeinderat tätig ist und wir so vieles gemeinsam tun können. Für einen Bürgermeister ist Beruf und Privatleben sowieso ein und dasselbe.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Jeder Tag, jedes Gespräch, jede Begebenheit heißt Fortbildung. Darüber hinaus besuche ich regelmäßig Fachseminare.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Jeder soll seine Ziele für sein Leben formulieren und für diese leben. Die größte Erkenntnis meines Lebens ist, daß nicht der Glaube, sondern der Wille Berge versetzen kann.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte und werde nicht als Bürgermeister in Pension gehen. Diesen Job will ich noch etwa zehn Jahre machen und dann in die Bereiche Literatur und Journalismus zurückkehren.
Ihr Lebensmotto?
Nichts geschieht so, wie wir es uns erhoffen, noch so, wie wir es befürchten!