Zum Erfolg von Johannes Steinboeck
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, ohne viel nachdenken zu müssen, jene Dinge machen zu können, die ich möchte.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich habe auch ohne Studium viel geschafft.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Am Anfang ist es wichtig, Mentoren zu haben, die schon erfolgreich waren oder sind. Glück gehört natürlich auch dazu. In meinem speziellen Fall war ausschlaggebend, daß ich mich relativ kurzfristig auf andere Kulturen einstellen kann. An anderen Kulturen habe ich großes Interesse, daher informiere ich mich schon bei der Anreise über die Kultur und Geschichte des Landes. Man sollte sich seiner eigenen Wertigkeit bewußt sein. Man darf sich nicht selbst überschätzen, aber auch nicht heruntermachen. Man muß wissen, wohin man will, aber man darf sich keine irrealen Ziele setzten. Und sobald man sieht, daß das Ziel unerreichbar ist, muß man ein anderes suchen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Früher habe ich mehr geplant. Durch den Eintritt in das englische Unternehmen bin ich flexibler geworden und entscheide mehr aus dem Bauch heraus, ich habe mich den Engländern angepaßt und bin spontaner geworden.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Abgesehen von der finanziellen Anerkennung, die natürlich sehr wichtig ist, sind bei den Engländern Status und Wertung etwa durch die Einladungen, die man bekommt, wichtig. Daran merkt man, wo man steht. Auch das Firmenauto ist ein Symbol. Anerkennung war für mich auch, daß ich mir mein Büro selbst aussuchen durfte.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Als ich hier begann, arbeitete ich als Einzelkämpfer. Weil ich ziemlich viel unterwegs war, mußte ich aber Personal einstellen. Anfangs hatte ich Schwierigkeiten mit dem Delegieren. Jetzt ist aber schon der nächste Schritt getan, denn ich verkaufe nicht mehr aktiv. Ich habe gute Verkäufer eingestellt, die ich selbständig arbeiten lasse. Ich gebe zwar manchmal Tips, wie ich es machen würde, aber solange sie es gut machen, gibt es keine Gründe für mich, einzugreifen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Neue Mitarbeiter müssen mir vom ersten Augenblick an sympathisch sein. Ich achte nicht so sehr auf die fachliche Qualifikation. Diese Methode dürfte aber nicht so falsch sein, denn alle Mitarbeiter, die ich eingestellt habe, arbeiten schon sehr lange für mich.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir haben ein Ritual entwickelt. In der Früh setzten wir uns zusammen und reden über alles, was anliegt. Das sieht aus wie ein Kaffeeklatsch, aber dadurch erfahre ich, was los ist und bin über alle Probleme informiert.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Kinder wurden geboren, als ich gerade in der Anfangsphase dieser Firma war. Das war für meine Frau eine ziemlich schwierige Zeit, denn ich mußte mich erst an die Vaterrolle gewöhnen. Aber dadurch habe ich die Erfahrung gemacht, daß man wissen muß, wofür man arbeitet, und ganz klar absteckt, was man erreichen will und wieviel Einsatz man bringen möchte. Dadurch steckt man bestimmte Richtlinien ab, an denen man sich orientieren kann. Jetzt ist es mir einfach wichtig zu sehen, wie meine Kinder groß werden, daher möchte ich mir für die Familie genug Zeit nehmen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man soll nur Dinge machen, die Spaß machen. Wenn man das wirklich ernsthaft und herzhaft macht, wird sich der Erfolg einstellen.