Zum Erfolg von Dieter Rogall
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich schaffe mir permanent meine Erfolgserlebnisse, zum Beispiel wenn ich einen komplizierten Auftrag haben möchte und alle sagen, daß mir das nicht gelingen wird. Wenn ich es dann doch geschafft habe, ist das für mich Erfolg.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich habe im Grunde nur meine Arbeit gemacht, allerdings mit einem gewissen Engagement. Karriere zu machen war gar nicht mein Ziel, nach der Wende wollte ich einfach nur arbeiten. Lust an der Arbeit und an der Herausforderung sind wichtig.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich habe mich schon in der Berufsschule als erfolgreich empfunden, nicht erst nach der Wende. Ich war damals schon sehr zufrieden mit meiner Arbeit.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Frau, die bestimmte Dinge vielleicht noch realistischer gesehen hat als ich, zum Beispiel, daß ich die Tätigkeit in Döbeln nicht ablehnen konnte, weil man mir so etwas nicht noch einmal anbieten würde.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wenn ich erfolgreich bin, werde ich gelobt, wenn ich nicht erfolgreich bin, nicht. Man wird immer an der aktuellen Situation gemessen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen eine sehr große Rolle beim Erfolg. Einzelleistungen an sich gibt es ja nicht – Erfolge kann man nur erzielen, wenn man Leute hat, die an einem Strang ziehen. Es gibt auch Leute, mit denen ich nicht gerade befreundet bin, aber auf die ich nicht verzichten möchte.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wir brauchen Leute mit bestimmten Qualifikationen und so sind wir darauf ausgerichtet, diese zu bekommen. Ich achte darauf, die Gespräche nicht alleine zu führen und versuche zu beurteilen, ob der Kandidat zu uns paßt. Wenn man einen Buchhalter sucht, muß der nicht unbedingt kontaktfreudig sein, aber wenn ich einen Dozenten brauche, muß er mit den verschiedenen Menschen, vom Schulabgänger bis zum hochqualifizierten Erwachsenen, der gerade arbeitslos geworden ist, umgehen können.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich bin immer auf der Suche nach dem Optimum und da sind viele Leute schwer zu motivieren. Man muß sich mit der Arbeit identifizieren und etwas aufbauen wollen. Man kann die Leute nur motivieren, wenn sie etwas vorfinden, mit dem sie sich identifizieren können.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich bin nicht in der Position zu sagen, alle Mitarbeiter sind meine Freunde, aber das geht auch nicht. Man muß versuchen, alle gleich zu behandeln. In meiner Funktion werde ich akzeptiert.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Eine unserer großen Stärken ist unser fester Mitarbeiterstamm. Wir halten zusammenhalten, um aus jeder Situation das Beste zu machen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es ist mir in den letzten zwölf Jahren nicht gelungen, drei Wochen am Stück Urlaub zu machen. Bei uns zu Hause ist vielleicht nicht immer alles so perfekt , aber meine Frau und ich koordinieren uns. Ich nehme mir jeden Abend Zeit für meinen Sohn. Wir sind zufrieden.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Jedes Konzept, an dem ich schreibe und arbeite, ist für mich Fortbildung. Man muß sich sachkundig machen. Die meisten Informationen hole ich mir seit Jahren aus dem Internet.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Die Arbeit ist ein sehr wichtiger Lebensinhalt. Man muß sein Arbeit gut machen und Einsatz zeigen, dann fällt man auch positiv auf.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich bin stellvertretender Geschäftsführer und das reicht mir eigentlich. Ich soll vielleicht Geschäftsführer werden, aber mit dem Gedanken kann ich mich nicht so recht anfreunden, denn ich habe ein ganz natürliche Leistungsgrenze und die ist eigentlich jetzt schon erreicht.