Zum Erfolg von Florian Hollomey
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Jeder Mensch setzt sich Ziele – sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld. Für mich bedeutet Erfolg, einen Großteil dieser Ziele zu erreichen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich in vielen Bereichen als sehr erfolgreich, mußte aber auch einige Rückschläge verkraften. Generell ist man in Österreich bald einmal auf den Erfolg eines anderen neidisch, übersieht aber oft genug die Leistung, die dahintersteckt.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Mein Erfolg beruht nicht auf „Dienst nach Vorschrift“. Ich kann nicht nach acht Stunden Arbeit nach Hause gehen, sondern verbringe oft zwölf bis 14 Stunden täglich im Büro. Darüber hinaus beschäftige ich mich auch in meiner Freizeit und sogar im Urlaub mit meinem Beruf, generell läßt sich also sagen, daß hinter meinem Erfolg hoher Aufwand steht. Eines der wesentlichsten Kriterien ist meine fachliche Qualifikation, die ich immer wieder erweitern und ausbauen muß, um mich gegen den Mitbewerb behaupten zu können. In unserer Branche ist die Halbwertszeit des Wissens eine sehr kurze, wer stehenbleibt, kann sehr schnell ins Abseits geraten. Basis für Erfolg ist es, Visionen zu haben und in Bewegung zu bleiben; unsere Unternehmensphilosophie lautet „Erfolg heißt bewegung“. Das wichtigste ist, dynamisch auf Veränderungen zu reagieren und sich entsprechend anzupassen. Ausschlaggebend für meinen Erfolg war ein gewisser Kampfgeist. Ich mußte immer sehr viel leisten und engagierte mich weit mehr als der Durchschnitt. Zuletzt empfinde ich es als wichtig, daß mich meine Tätigkeit interessiert und mir Freude macht.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich verfüge über ein gesundes Selbstbewußtsein und fühlte mich eigentlich seit meiner Schulzeit erfolgreich. Obwohl ich nie zu den „Strebern“ gehörte, brillierte ich schon im Gymnasium, weil ich mich für die Lerninhalte interessierte und aktiv zuhörte. Ich war immer ein Mensch, der umso mehr lernen und erfahren möchte, je mehr er kennenlernt.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es gab viele Situationen, in denen ich erfolgreich entschieden habe. Ich denke, daß man dauernd vor Entscheidungen steht und sich selten ihrer Auswirkungen bewußt ist. Ob man sich erfolgreich entschieden hat, oder nicht, stellt sich oft erst im Nachhinein, manchmal erst Jahre später, heraus. Retrospektiv gesehen war die Wahl meines Studiums eine hervorragende. Obwohl ich mich damals sehr für Medizin interessierte, wählte ich schließlich aus rationalen Gründen den Weg in die Technik.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Ich halte Imitation für eine Katastrophe, weil jeder Mensch ein einzigartiges Original ist und versuchen sollte, die positiven Aspekte seiner Persönlichkeit zu forcieren und auszubauen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich stamme aus einer leistungsorientierten Familie – was nicht mit erfolgsorientiert zu verwechseln ist! – und sah bei meinen Eltern, daß hohe Leistungsbereitschaft unumgänglich ist und daß der einzige Weg zum Erfolg über Lernen, Probieren und Durchhaltevermögen führt. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Erfolgreich kann nur werden, wer sich wirklich für seine Tätigkeit interessiert, seinen Beruf also nicht ausübt, um eine Notwendigkeit zu erfüllen. Man muß sich für seinen Beruf interessieren, dranbleiben und schließlich begeisterungsfähig sein, darüber hinaus zählt Konsequenz in der Zielerreichung. Gute Ideen allein genügen nicht, man muß sie auch tatsächlich durchsetzen, um eine Chance auf Erfolg zu haben. Fachliche Qualifikation ist eine Voraussetzung, aber noch lange kein Garant für den Erfolg. Ich denke, daß man sich immer vor Augen halten muß, wie bestimmend Zufälle sind. Alles, was man selbst zu seinem Erfolg beitragen kann, besteht darin, dessen Wahrscheinlichkeit zu erhöhen und seine Chancen zu steigern, indem man sich ein festes Fundament schafft.