Zum Erfolg von Michael Strucl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich eine Situation, in der ich mit mir und meiner Umwelt zufrieden bin. Er läßt sich meiner Meinung nach nicht in Zahlen messen, sondern kann sich durchaus in Kleinigkeiten ausdrücken, die mir Freude bereiten und mir helfen, die Mißerfolge des Lebens zu meistern. In Hinblick auf ein Unternehmen erachte ich es heutzutage als großen Erfolg, etwas zu erhalten und nicht notwendigerweise zu gründen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich heute als erfolgreich, weil es mir gelungen ist, das Unternehmen seit 1973 nicht nur weiterzuführen, sondern auch zu konsolidieren und zu expandieren, obwohl wir schwierige Zeiten überstehen mußten – dabei denke ich beispielsweise an die Weltwirtschaftskrisen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend war einerseits meine Schulbildung und andererseits ein gewisses Talent für Sprachen, aber auch meine Begabung im Verkauf.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition habe ich mich schon früh und oft erfolgreich gefühlt, weil Erfolge täglich auch in kleinen Bereichen sichtbar werden. Ich habe Erfolgserlebnisse immer geachtet, weil sie das Leben schöner und „erfolg-reicher“ machen; mich aber dennoch niemals damit zufrieden gegeben.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es gab in meiner bisherigen Laufbahn einige sehr einschneidende und wichtige Entscheidungen, die im Nachhinein gesehen als sehr erfolgreiche Momente zu bewerten sind.Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Ich glaube, daß man die beiden Aspekte nicht gegeneinander ausspielen sollte. Originalität ist im ersten Augenblick etwas Einzigartiges; das ist zwar schön und gut, muß aber nicht zwangsläufig zum Erfolg führen. Imitation bedeutet oft genug, etwas gleich gut oder besser zu machen als der Urheber. Man muß die Welt nicht neu erfinden, um erfolgreich zu sein, es ist durchaus legitim, etwas bereits Bestehendes besser, oder auch nur gut zu machen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Vater prägte mich natürlich insofern, als er mich mit diesem Beruf vertraut machte, obwohl, oder gerade weil er sehr strenge Kriterien anlegte und mich mit schwierigen Aufgaben konfrontierte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die schönste Anerkennung besteht für mich darin, daß man in Fachkreisen meinen Namen und mein Unternehmen weltweit kennt und mich überall mit größter Hochachtung empfängt. Besuche bei Staatsoberhäuptern und dem Papst ergeben sich für mich quasi nebenbei.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Nicht unbedingt als Problem, aber durchaus als bedenklich erachte ich die Tatsache, daß immer weniger gelesen wird. Die Leute sagen, sie hätten keine Zeit zum Lesen, das kann allerdings nicht stimmen, weil die Freizeit ja generell zunimmt.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich glaube, von meinem Umfeld sehr positiv gesehen zu werden.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Erfolg ist heutzutage nur möglich, wenn man ein gutes Team um sich hat, auf das man sich verlassen kann. Es ist mir wichtig, mich mit meinen Mitarbeitern auszutauschen; ich kann durchaus auch Kritik einstecken, die ich als Ansporn empfinde, es besser zu machen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich entscheide in erster Linie nach der fachlichen Eignung, achte aber selbstverständlich auch auf Teamfähigkeit.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich versuche ein möglichst soziales Betriebsklima zu schaffen und habe immer ein offenes Ohr für die privaten Sorgen und Anliegen meiner Mitarbeiter.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich denke, daß ich von meinen Mitarbeitern geschätzt werde. In den letzten Jahren gab es keinen einzigen, der freiwillig aus dem Unternehmen ausschied.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Als Unternehmer kann ich nicht um Punkt 17 Uhr den Stift fallenlassen und nach Hause gehen. Mein Beruf zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben und somit auch durch meine Gedanken und spielt in meine Freizeit hinein.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich bilde mich praktisch täglich fort, weil ich immer am letzten Wissensstand sein muß. Stillstand würde für mich Rückschritt bedeuten. Ich erachte es als wesentlichen Faktor meines Erfolges, mich nicht einfach zurückzulehnen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meinen beiden Söhnen das Unternehmen in einem hervorragenden Zustand übergeben, damit sie selbst damit erfolgreich werden können.