Zum Erfolg von Angelika Vauti
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, in einem Bereich tätig zu sein, der mich erfüllt, und meine Anliegen auch gesellschaftlich weiterzubringen. Erfolg ist ein ungemein subjektives Phänomen und nimmt wohl für jeden Menschen einen anderen Stellenwert ein. Mir ist wichtig, gesellschaftspolitische und interkulturell relevante Themen in der Gesellschaft zu verankern und das nötige Feedback zu erhalten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich, weil ich bisher viel erreichen und bewegen konnte. Es ist mir gelungen, viele nachhaltig positive Veränderungen herbeizuführen und Projekte zu realisieren, die mir wichtig sind.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für meinen Erfolg waren mit Sicherheit konsequente Arbeit, strategische Überlegungen und ein gutes Team bzw. Netzwerk. Ich habe nichts dem Zufall überlassen, sondern immer nach Wegen gesucht, auch schwierige Themen für die Öffentlichkeit aufzubereiten.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Ich denke, daß es im Prinzip völlig egal ist, ob man als Mann oder Frau versucht, erfolgreich zu werden, obwohl die Wirtschaftswelt weit davon entfernt ist, emanzipiert zu sein. Es kommt insgesamt immer auf die Qualität der Arbeit an, die man leistet; außerdem hängt Erfolg letztlich von den Chancen ab, die Frauen bekommen, annehmen oder sich zumuten. Ich kenne in meinem Umfeld zahlreiche Frauen, die ihren Weg konsequent gehen und erachte sie als wichtige Bündnispartnerinnen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich kann meinen Erfolg nicht an einem bestimmten Zeitpunkt festmachen, sondern glaube, daß er auf langfristiger, zäher und konsequenter Arbeit beruht und als Prozeß zu erachten ist. Man darf nie vergessen, wie viele Rückschläge zum Erfolg geführt haben – immerhin entsteht der Weg beim Gehen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich glaube, daß ich insbesondere bei der Auswahl meines Teams erfolgreich entschieden habe. Wesentlich war auch die Einführung des „Multikultiballes“, eine Idee, die ich 1998 realisierte, weil ich der Meinung war, daß es wichtig sei, die Internationalität von Graz positiv zum Ausdruck zu bringen, um negativen Stimmungen entgegenzuwirken. Mittlerweile ist diese Veranstaltung, die in den Räumlichkeiten der Karl-Franzens-Universität Graz stattfindet, jährlich restlos ausverkauft.Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Originalität ist das Um und Auf, sie macht meine Arbeit zu einer spannenden und herausfordernden Spielwiese. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich wurde durch meine Familie sozialisiert und lernte, da ich zweisprachig aufwuchs, den Umgang mit dem Thema Minderheiten als Bestandteil meiner Erziehung kennen. Später suchte ich ihn bewußt, indem ich mit Menschen unterschiedlicher Hautfarben, Kulturen und Religionen kommunizierte.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen eine wesentliche Rolle, weil sie mit mir gemeinsam den Weg gehen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich gebe ihnen das Gefühl, sich hier entfalten zu können und gestehe ihnen ihre jeweilige Rolle zu. Dabei bemühe ich mich je nach Projekt herauszufinden, wo jeder einzelne seine besonderen Kompetenzen hat und besonders kreativ ist. Meine Aufgabe besteht darin, die Stärken aller Mitarbeiter zu fördern.