Zum Erfolg von Hilkka Witt
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Seine Ziele, im Privaten sowie im Berufsleben, zu erreichen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Ich bin seit 28 Jahren glücklich verheiratet, habe eine wunderbare Familie und meine beruflichen Ziele erreicht. Karriere mit Familie kombiniert, kann sehr harmonisch sein.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin direkt von der Universität in die USA ausgewandert, was mir zweifelsfrei viele Türen geöffnet hat. Von Helsinki aus wäre dies viel schwieriger gewesen. Ein zweiter Punkt war es, nach 14 Jahren relativer Sicherheit eine neue Aufgabe zu suchen. Im nachhinein betrachtet, räumte mir meine Risikobereitschaft, welche für mich ausschlaggebend für meine Karriere war, viele Chancen ein.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Bis jetzt war oft mit der mittleren Führungsebene das Ende der Karriereleiter für Frauen, besonders in der Schwerindustrie, erreicht. In der letzten Zeit sehe ich aber Änderungen und erwarte, daß in der nahen Zukunft auch mehr Frauen in Top Management Positionen erscheinen werden. Meine Generation ist eine Art Pionier im Top Management in unserer Branche. Es gibt jedoch überall Vor- und Nachteile. Als Frau hatte ich den Vorteil, nicht wie als Mann, einer unter vielen zu sein.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich glaube, daß ich in den meisten Situationen erfolgreich entschieden habe, sonst wäre ich heute nicht in dieser Führungsposition.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Ich habe es geschafft, mit meiner Ehrlichkeit und Originalität gut durch das Leben zu finden. Ich bevorzuge also Originalität.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Es ist wichtig, Mitarbeiter zu haben, denen man schwierige Arbeit anvertrauen kann. In Amerika ist es üblich, in Zeiten der Rezession seine Arbeitskräfte entsprechend zu reduzieren, mit dem Resultat, daß man nach einigen Rezessionen, in denen man versucht hat, die jeweils wichtigsten und besten Mitarbeiter zu halten, über eine kleine, aber eingeschworene Kerntruppe verfügt. Ich habe das Glück, über eine dieser hervorragenden Kerntruppen seit vielen Jahren zu verfügen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich verlange zwar sehr viel von meinen Mitarbeitern, versuche ihnen aber dafür auch die nötige Anerkennung zu zeigen. Mein Motto ist: Lead by example.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich denke, daß meine Mitarbeiter folgendes Bild von mir haben: „Tough but fair“.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Als mein Sohn noch klein war, hatte ich noch keine derart verantwortungsvolle Position inne; eine Tatsache, die mir das Privatleben damals erleichterte. Da ich in meiner Führungsposition in jede Richtung flexibel sein muß, versuche ich - wenn möglich - meinen Gatten, in den sozialen Teil des Geschäftslebens mit einzubeziehen. In den USA ist es auch üblich Privates zum Teil ins Berufliche zu integrieren, zum Beispiel ist es nicht selten, seinen Partner zum Abendessen mit Geschäftspartnern und zu Unterhaltungsprogrammen mitzubringen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich komme viel zu selten dazu, Seminare zu besuchen. Ich versuche jedoch, viel zu lesen. Momentan will ich mein Deutsch verbessern, um Präsentationen besser in deutscher Sprache abhalten zu können.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich würde dazu raten, originell zu sein und finde es wichtig, sich um ein gutes menschliches Klima in seiner Arbeit zu kümmern. Das ist eine Grundvoraussetzung für gutes Weiterkommen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
In dem heutigen Wirtschaftsklima von Globalisierung ist die Tendenz in allen Industriebranchen in Richtung Konsolidierung wachsend. Ich möchte unser Unternehmen erfolgreich positionieren, sodaß es wettbewerbsfähig und erfolgreich, in der neuen konsolidierten Wirtschaftsumwelt funktioniert.