Zum Erfolg von Gerhard Grassegger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich die positive Erfahrung, in einem Unternehmen aktiv Wege mitbestimmen zu können und meine Person somit sichtbar zu machen. Erfolg ist also die Voraussetzung, Chancen zu bekommen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich nehme an, daß ich die Aufgaben, die mir gestellt wurden, zur Zufriedenheit aller lösen konnte. Das bestätigt mich in meinem täglichen Tun.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich denke, daß meine größte Fähigkeit darin besteht, Menschen zu finden und zu binden, die bereit sind, an meine Vorgaben zu glauben und mit mir ein Stück des Weges gehen. Man kann heute nicht mehr alleine alles wissen, weshalb es wichtig ist, verschiedene Charaktere bündeln und begeistern zu können. Enorm wichtig war und ist natürlich meine Familie. Es freut mich sehr, mit meinen Kindern die nächste Generation verstehen zu lernen. Das gibt mir die Möglichkeit mich besser in das Leben einbinden zu können.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Die erste Möglichkeit, mich im Unternehmen kreativer einbringen zu können, bekam ich, als ich mich um den Bereich Instandsetzung kümmern sollte. Dies war eine Sparte, in der wir uns bisher nicht engagiert hatten. Dort konnte ich nach relativ kurzer Zeit ein größeres Auftragsvolumen lukrieren, was mir die Bestätigung gab, daß ich etwas bewegen kann. Große Anerkennung erfuhr ich später, als im Krisenjahr 1996 die Belegschaft hundertprozentig hinter mir stand und mich in meiner Arbeit bestätigte.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Es hat keinen Sinn, durch Imitation seine eigene Person verstecken zu wollen. Jeder hat seine Eigenheiten und ich denke, daß es besser ist, diese zu zeigen. Das macht einen besser einschätzbar für andere und ist ehrlicher.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich hatte eigentlich kein Idol, dem ich nacheifern wollte. Aber es gab Menschen, die mir Chancen eröffneten, beispielsweise einen Bereichsleiter, der mir zu Beginn meiner Karriere Möglichkeiten bot.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die Akzeptanz, die mir meine Belegschaft entgegenbringt, ist für mich eine große Anerkennung. Wenn der Mitbewerber meine Arbeit respektiert, freue ich mich ebenso.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Im Moment ist gerade die Baubranche mit starkem Geldmangel konfrontiert. Zur Zeit gibt es darüber hinaus leider eine Überkapazität im Baugewerbe.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Es ist in jedem Unternehmen gleich wichtig, in den Mitarbeitern alles Kapital zu sehen, daß man zur Verfügung hat. Deswegen baut auch mein Erfolg auf den Fähigkeiten meiner Mitarbeiter auf.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Für mich ist Teamfähigkeit neben den jeweiligen fachlichen Anforderungen entscheidend.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir scheuen uns nicht, Lob auszusprechen, wenn jemand es sich verdient. Bei uns kann man sich auch Fehler erlauben, die nicht sofort in Rügen enden, weil Fehler jedem passieren. Sie werden jedoch größer, wenn man sie vertuscht.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Anfangs lag das Schwergewicht auf meiner Arbeit, wobei ich es mittlerweile gelernt habe, am Wochenende abzuschalten.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
In der letzten Zeit komme ich aus zeitlichen Gründen kaum dazu, mich fortzubilden.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Zunächst würde ich empfehlen, ins Ausland zu gehen und etwas über unseren Tellerrand zu schauen. Sprachliche Bildung wird immer wichtiger. Daneben ist es entscheidend, viele verschiedene Standpunkte verstehen und vielleicht akzeptieren zu können.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, möglichst gesund alt zu werden und im Unternehmen unsere lokale Position auszubauen.