Zum Erfolg von Rudolf Woisetschläger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich in erster Linie Zufriedenheit. Ich glaube, daß man in jeder Lebenslage erfolgreich sein kann, wenn man mit dem, was man tut und wie man es macht, zufrieden ist und wenn das Umfeld so organisiert ist, daß man darin Zufriedenheit finden kann.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition bin ich sehr zufrieden und daher erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend war sicher einmal die Erziehung durch meine Eltern, die mir das Gefühl gaben, daß man zufrieden und glücklich sein soll und nicht alles erzwingen muß. Man muß sich manches erarbeiten und braucht auch Glück dazu. Wenn man sich nichts erarbeitet, kann man auch kein Glück dabei finden. Es treten immer wieder Umstände auf, wo man zugreifen muß, wo man etwas Neues probieren muß, ohne zu wissen, wie es ausgeht. Ich glaube, wenn man Freude daran hat, etwas Innovatives zu tun oder etwas Neues auszuprobieren, geht es immer weiter.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Prinzipiell glaube ich, daß der Alltag, wenn er in einer gewissen Routine abläuft, sehr einfach zu bewältigen ist. Ich glaube, das wirkliche Kriterium ist, sich den Problemen, die anfallen, zu stellen und sie zu lösen. Man sollte immer wieder versuchen, etwas Neues zu machen, das bringt auch Freude.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Eine Phase, in der ich sehr froh und glücklich war und wahrscheinlich auch das Gefühl hatte, erfolgreich zu sein, war, als ich wußte, daß ich die Möglichkeit habe, Chirurg zu werden. Eine nächste erfolgreiche Phase war, als ich das Glück hatte, als erster in Österreich die laparoskopische Gallenoperation durchzuführen. Es gibt immer wieder solche Stationen in meinem Leben, zum Beispiel auch, als ich sehr jung Oberarzt wurde. Natürlich mißt man den Erfolg immer auch an der Gesellschaft und wie sie darauf reagiert. Anerkennung gibt auch das Gefühl, erfolgreich zu sein. Die Tatsache, daß Patienten aus ganz Österreich und Deutschland zu mir kommen, gibt mir schon das Gefühl von Erfolg.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich wollte immer Chirurg werden. Schon im Kindesalter operierte ich meine Teddybären. Unmittelbar vor der Matura überlegte ich kurz, ob ich nicht Pilot werden oder BWL und Jus studieren sollte. Nachdem ich aber schon so lange genau gewußt hatte, was ich wollte, entschied ich mich dann doch, diesen Weg zu gehen und ich glaube, es war der richtige.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Das war sicher zum einen mein Vater, der immer Zeit für mich hatte und für mich da war. Zum anderen glaube ich auch, daß mir das Vertrauen meines damaligen Chefs während meiner Chirurgieausbildung sehr half, sodaß ich bereits im zweiten Jahr meiner Ausbildung die neue Technik der laparoskopischen Gallenblasenentfernung durchführen konnte.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich glaube, daß sie nur einen kleinen Teil meines Erfolges ausmachen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Mit ist wichtig, daß ich ihnen vertrauen kann, daß sie loyal und meiner Meinung nach fachlich sehr gut sind.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
In erster Linie durch leistungsbezogene Bezahlung. Ich versuche keine negative Kritik anzubringen, sondern die Mitarbeiter zu loben, wenn etwas besonders gut gegangen ist.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es gelingt mir sehr gut, Beruf und Privatleben zu vereinbaren, weil meine Frau bei mir mitarbeitet. Da wir eine reine Privatordination betreiben, können wir uns die Zeit auch so einteilen, daß wir auf familiäre Belange Rücksicht nehmen können.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte offen für das bleiben, was die Zukunft bringt. Ich möchte die Ordination vielleicht noch erweitern und mit anderen Leuten zusammenarbeiten. Meine Ordination sehe ich nach wie vor im Aufbau begriffen. Eines meiner nächsten Ziele ist es, irgendwann ein Buch zu schreiben.