Zum Erfolg von Christine Feja
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Das hängt von den eigenen Leistungsansprüchen ab. Für mich bedeutet es, akzeptiert und respektiert zu werden, nicht nur auf beruflicher Ebene. Daß meine Meinung gefragt ist. Ich empfinde es als Privileg, eine Arbeit zu haben, die mir Spaß macht. Es ist für mich ein Erfolg, wenn man den Leuten neues Wissen vermitteln kann.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Natürlich erst einmal ein besonderes Interesse für dieses Gebiet. Es gehört eine gewisse Beharrlichkeit dazu und eine Portion Selbstbewußtsein.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Schon damals, als ich hier in das Haus gekommen bin und mich für diesen Werdegang entschieden habe.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Nein, das war bei mir Alleingang.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich freue mich darüber, wenn man vom Institutsleiter lobend erwähnt wird und wenn ich nach einer Führung einen kleinen Blumenstrauß bekomme.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Wir würden uns freuen, wenn das Fach Anatomie mehr Anerkennung finden würde, momentan werden die Stunden abgebaut. Und wenn auf einem gehobeneren Niveau eine Ausbildung, wie die zum Präparationstechniker, wieder möglich wäre.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine sehr wichtige. Es ist sehr angenehm, wenn innerhalb eines Teams die Chemie stimmt und man sich aufeinander verlassen kann, und das ist bei uns der Fall.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Besonders wichtig ist uns die Zuverlässigkeit, und daß er gut in unsere Gruppe hinein paßt. Das merkt man in der Probezeit. Er muß auch bereit sein Arbeiten zu machen, die nicht ganz so angenehm sind, vielleicht auch mal Abends oder am Wochenende.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wenn größere Sachen anfallen, machen wir sie gemeinsam und wenn es unangenehme Dinge zu tun gab, setzen wir uns danach zusammen und reden darüber. Wir haben immer ein offenes Ohr füreinander.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Anatomie ist ein Grundlagenfach der Medizin und ich halte es für eines der wichtigsten. Man möchte sich ja nicht von einem Chirurgen operieren lassen, der sich im Körper nicht auskennt. Und die Sammlung ist dazu da, es zu erleichtern. Die Studenten sind auch sehr dankbar für die Möglichkeiten, die wir bieten können.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Söhne sind erwachsen und es gibt da keine Problem mehr. Das einzige ist, daß ich einen sehr weiten Arbeitsweg habe, 130 Kilometer – mein Mann hat eine Zahnarztpraxis in Bitterfeld, und darum haben wir ein Grundstück in dieser Gegend gekauft. Mit kleinen Kindern wäre das nicht machbar.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Es gibt immer wieder Zeiten in denen man sich hinsetzen muß und lernen, und das tue ich auch, zum Beispiel wenn es neue Techniken gibt. Zehn Prozent des Arbeitstages kann man sagen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Daß man heute vielleicht noch zielstrebiger sein muß, als wir es damals mußten, um auf diesem hart umkämpften Markt Fuß zu fassen, und in einen Beruf zu kommen, in dem man einigermaßen Freude hat.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Beruflich sind wir an unsere Grenzen gestoßen. Wenn die Sanierung des Gebäudes beendet ist, möchte ich die Sammlung etwas anders und umfangreicher aufbauen, auch mit einer neuen Herangehensweise.
Ihr Lebensmotto?
Ich träumte das Leben sei Freude. Ich wachte auf und sah, das Leben ist Pflicht. Und ich handelte und ich sah, Pflicht ist Freunde.