Zum Erfolg von Christoph Crepaz
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg hat für mich mit Freiheit zu tun. Selbständig zu arbeiten und niemandem Rechenschaft ablegen zu müssen, ist für mich ein Bestandteil des Erfolges.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin mein eigener Chef und kann meine Ideen und Arbeitsweise realisieren, ohne jemanden um Erlaubnis fragen zu müssen, daher denke ich, daß ich mich als erfolgreich bezeichnen kann.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich habe kein ausgeklügeltes System, meine Arbeit zu machen, sondern erledige einfach immer, was gerade ansteht. In letzter Zeit arbeite ich allerdings daran, meine Zeit genau einzuteilen und versuche Prioritäten zu setzen. Häufiger als früher überprüfe ich an uns herangetragene Projekte auf Durchführbarkeit und Erfolgsaussicht.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Darüber habe ich nie nachgedacht. Ich glaube, sobald man anfängt, sich erfolgreich zu fühlen, läßt der Erfolg auch schon nach. Ich strebe immer weiter und möchte auch in Zukunft so aktiv bleiben wie jetzt.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Idealistisch gesehen würde ich sagen, Originalität ist das einzig Wahre. Realistisch und aus der Praxis betrachtet muß ich sagen, daß beides erforderlich ist, um Erfolg zu haben. Ich muß mich an die Wünsche des Kunden anpassen können, auch wenn sie sich komplett gegen meinen eigenen Geschmack richten. Um ein Unternehmen dieser Art führen zu können, muß man neben der künstlerischen auch die betriebswirtschaftliche Seite zu führen verstehen. Dazu gehört, sich bis zu einem gewissen Grad kommerziell anzupassen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meine Eltern haben mich in meiner Einstellung sehr geprägt. Sie sind sehr idealistisch eingestellt und das imponiert mir. Da sie mir das vorgelebt haben, versuche auch ich in meiner Arbeit, Entscheidungen nicht nur nach kommerziellen Gesichtspunkten zu treffen.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Unsere Branche ist von einem Problem betroffen, von dem alle anderen auch betroffen sind. Es wird mehr als früher gespart. Besonders für Künstler sind viele nicht mehr bereit, die geforderten Gagen zu zahlen. Man muß also mehr verkaufen, um die Umsätze zu halten.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich bin sehr spontan und offen für neue Ideen. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Für mich ist es wichtig, daß ich mit selbständigen und eigenverantwortlichen Menschen zusammenarbeite. Von Vorteil ist es, wenn diese auch mehrere Sprachen sprechen. Aber in erster Linie müssen sie bereit sein, Verantwortung zu übernehmen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Mein Team besteht zum größten Teil aus sehr jungen Mitarbeitern. Wir haben ein sehr kollegiales Verhältnis untereinander mit einer flachen Hierarchie. Jeder kann seine Ideen, Vorschläge und Meinungen offen darlegen und von daher motivieren wir uns im Prinzip gegenseitig. Ich finde das sehr angenehm, denn andernfalls müßte ich viel Zeit in Mitarbeitermotivation investieren, die ich dafür nicht aufbringen möchte.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Meine Geschäftspartner sehen mich als dynamischen und offenen Menschen, der sehr viel Einsatz zeigt. Ich bin auch kein Mensch, der sich unbedingt an alle Vorschriften und Regeln hält, wenn er keinen Sinn darin sieht. Das heißt, daß ich in meiner Arbeit keine Grenzen kenne. Ich habe viel Power und setze meine Vorstellungen durch, indem ich mich nicht vor Hürden scheue.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir sind ein flexibles Unternehmen und können uns schnell an die Wünsche unserer Auftraggeber anpassen.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich verhalte mich meinen Mitbewerbern gegenüber fair. Wogegen ich mich auflehne, sind Regeln, die von renommierten Musikagenturen aufgestellt werden, um neuen Mitbewerbern den Einstieg zu erschweren und damit ihre Position zu festigen. Diese Vorgehensweise ist mir zuwider und daher halte ich mich nicht an derartige Vorschriften.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es ist eine große Herausforderung, beides zu vereinbaren. Man müßte sich schon zwei- oder dreiteilen können, um weder Familie noch Unternehmen zu vernachlässigen. Ich habe dieses Problem zu lösen versucht, indem ich meine Familie bat mit mir nach Liechtenstein zu ziehen, da ich dort hauptsächlich arbeite und nicht gerne so lange und oft von meiner Frau und den Kindern getrennt bin. Sich nicht täglich zu sehen kann auch einen positiven Aspekt haben. Meine Familie und ich erleben die wenige gemeinsame Zeit viel intensiver.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Obwohl ich noch sehr jung bin, bin ich schon seit fast zehn Jahren selbständig tätig. Daher rate ich Jugendlichen, ihren eigenen Weg zu gehen und sich nicht so sehr von der Masse beeinflussen zu lassen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
In beruflicher Hinsicht habe ich vor, die Crepaz Management Group AG weltweit zu etablieren und noch mehr zu einem Begriff in der Veranstaltungswelt zu machen.
Ihr Lebensmotto?
Das Leben soll Spaß machen, sowohl beruflich als auch privat.