Zum Erfolg von Günther Matula
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich in erster Linie, zufriedene Kunden zu haben. Rund 50 Prozent der Neukunden kommen durch eine Weiterempfehlung.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich habe mir in Oberösterreich einen Namen als Gartengestalter gemacht und unser Betrieb zählt zu den Spitzenbetrieben in diesem Bundesland.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend waren zwei Faktoren: Einerseits gründete ich den Betrieb zur richtigen Zeit, als nur wenige Gartengestalter tätig waren. Andrerseits schaffe ich Orte, nach denen sich die Kunden sehnen, in denen sie Energie tanken können. Ich verkaufe und gestalte extrem positiv besetzte Produkte.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Wenn ein Problem auftaucht, reagiere ich nicht emotional, sondern gehe ihm besonnen entgegen. Ich erhielt eine sehr gute und breite Ausbildung, zuerst am humanistischen Gymnasium in Wilhering und danach an der Universität für Bodenkultur, die mir sehr hilfreich ist.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Es war anfangs ein Fehler, unter dem Namen Matula mit Gartengestaltung anzutreten, weil Kunden zur Baumschule meines Vaters, die mein Bruder übernommen hat, fuhren, wenn sie zu mir wollten. Der Anfang war eine Durststrecke, aber irgendwann sind Aufträge gekommen, und mein Betrieb ist langsam aber sicher gewachsen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eine sehr gute Entscheidung bestand darin, das damals neue Produkt Schwimmteich in mein Programm aufzunehmen, das eine gute Marktnische war. 1997 wurde ich Mitbegründer des Verbands der Österreichischen Schwimmteichbauer.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? 95 Prozent der Gartengestaltung ist Nachahmung. Ich lebe aber die Originalität. Ich lebe seit vier Jahren in einer Holzhütte, habe neun Kinder und bin ein sehr kreativer Mensch.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Vater war ein sehr geradliniger Mensch, der es aus bitterer Armut zu Wohlstand gebracht hat. Er prägte mich durch seine Ehrlichkeit, die ich heute im Umgang mit meinen Kunden selbst lebe.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Einmal im Jahr veranstalte ich für ungefähr 150 Kunden und Freunde ein Teichfest, und bei dieser Gelegenheit höre ich viele Worte der Anerkennung. Ich finde es auch positiv, daß viele Leute, für die ich vor 20 Jahren einen Garten gestaltet habe, ihre Kinder wegen einer Gartengestaltung zum Matula schicken. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ich wünsche mir mehr überbetriebliche Zusammenarbeit. Bisher schaffte ich das nur beim Teichbau, mit dem Verband der Schwimmteichbauer. Viele Gartengestalter stammen aus der ländlichen Bevölkerungsschicht, und da sehe ich eher einen Hang zur Gier, als die Bereitschaft zur Zusammenarbeit.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich werde als sehr umgänglicher Mensch gesehen, mit dem man gut auskommt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen mit zunehmender Größe eines Betriebs eine immer größere Rolle. Als Einmannbetrieb macht man alles selber, ab einer Zahl von acht Mitarbeitern wird viel auf die Mitarbeiter verlagert, auf die man sich verlassen können muß.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Entscheidend für mich sind Einsatzbereitschaft und Leistungswille. Die Ausbildung bewerte ich nicht so hoch.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Motivieren kann ich sie vor allem über Prämien und das Übertragen von Verantwortung.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Sie sehen mich als einen Mann, der immer einen Weg der Harmonie findet.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Meine Stärken sind Flexibilität, Kompetenz, Sachverständigkeit und die besondere Kompetenz, auch Problemgärten bewältigen zu können. Ich bin auch gerichtlich beeideter Sachverständiger für Gartenbau und bilde selbst Sachverständige aus.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Mit Mitbewerbern habe ich fast nie ein Problem.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das Privatleben und der Beruf fließen ineinander über. Das Büro ist neben dem Wohnhaus, meine Kinder kommen immer wieder zu mir und haben wegen der häufigen Absenz meiner Gattin große Selbständigkeit entwickelt.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man soll immer ehrlich sein, man soll keine Kompromisse eingehen, und man soll mit Geld sorgsam umgehen. Der Gewinn macht nur fünf bis zehn Prozent des Umsatzes aus, das soll man als Jungunternehmer berücksichtigen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein privates Ziel besteht darin, mein Leben in der jetzigen Form weiterführen zu können und geschäftlich habe ich auch nichts anderes vor.