Zum Erfolg von Erich Ladler
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, meinen Beruf gern auszuüben und zufrieden zu sein und liegt für mich nicht so sehr im Bekanntheitsgrad meines Unternehmens oder in den zahlreichen Ehrungen und Anerkennungen, die ich erhalte, obwohl ich mich natürlich darüber freue.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als erfolgreich, weil ich die Möglichkeit hatte, jene Tätigkeit auszuüben, die mir Spaß macht. Obwohl ich viel investieren und riskieren mußte, hat mein Unternehmen großen Erfolg – Ladler-Eisstöcke sind, vor allem durch österreichische Auswanderer, auf der ganzen Welt bekannt. Als Unternehmer sehe ich mich in kleinem Rahmen erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich habe mich niemals auf meinem Erfolg ausgeruht, es ging immer weiter.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich habe nie etwas imitiert, sondern nahm immer die Vorreiterrolle ein. Unternehmerisch verfolgte ich meine eigene Linie und wurde oft genug selbst imitiert, wobei unsere Firma einen Vorsprung von etwa einem halben bis einem Jahr hat.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich komme mit jedem gut aus und bin sehr umgänglich. Da ich ein sehr direkter Mensch bin, werde ich von Leuten, die mich kennenlernen, oft zunächst falsch eingeschätzt; wer mich jedoch kennt, weiß, daß ich im Herzen jung geblieben und in gewisser Weise immer noch ein „Lausbub“ bin, der hübschen Frauen hinterher schaut und im Alter nicht abgestumpft ist. Auch im sportlichen Bereich werde ich von meinen Kollegen geschätzt; wir kommen sehr gut miteinander aus.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter spielen beim Erfolg die selbe Rolle wie ich. Ich spreche im Zusammenhang mit meinen Mitarbeitern immer von „wir“ und „uns“; sage zum Beispiel nicht: „Können Sie das machen“, sondern: „Machen wir das“. Meine Mitarbeiter sind wichtig und gleichberechtigt; aus diesem Grund gibt es in meinem Unternehmen auch keine Hierarchien. Ich bin froh, wenn jemand gute Ideen einbringt.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich lege Wert auf ein gepflegtes Äußeres – wenn ein Bewerber mit langen Haaren auftaucht, bin ich zunächst ein wenig skeptisch. Grundsätzlich habe ich mit ausländischen Mitarbeitern schlechte Erfahrungen gemacht und bevorzuge aus diesem Grund österreichische Staatsbürger.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich weiß, daß man nicht immer einen guten Tag hat und bin nicht der Chef, der permanent kontrolliert, ob auch gearbeitet wird. Mir ist wichtig, daß die Arbeit erledigt wird, daher toleriere ich auch, wenn die Mitarbeiter während der Arbeitszeit einmal länger miteinander plaudern.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere große Stärke neben der hohen Qualität unserer Produkte ist unsere Flexibilität. Nach außen hin sind wir eine starke, führende Firma – selbst wenn ich einen Großauftrag erhalte, der eigentlich unsere Fähigkeiten übersteigt, nehme ich ihn auf jeden Fall an, weil ich weiß, daß wir es irgendwie schaffen. Unsere Kunden schätzen die bewährten Ladler-Eisstöcke und empfehlen uns ständig weiter.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? In Österreich gibt es drei Firmen, die in dieser Branche tätig sind. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zum Mitbewerb, dem ich so weit wie möglich jederzeit gern helfe, wie auch ich Hilfe erhalte, wenn Not am Mann ist. Ich bin im übrigen sehr bemüht, eine Vereinigung unserer Zunft herbeizuführen, allerdings ist das in Österreich schwierig, weil jeder seine Interessen verfolgt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Beruf beansprucht 70 Prozent meiner Zeit. Ich bin am Wochenende mit meiner Mannschaft unterwegs, der Eisstocksport bedeutet mir sehr viel. Im Sommer bleibt das Unternehmen allerdings vier Wochen zugesperrt, die ich gemeinsam mit meiner Frau für einen ausgedehnten Urlaub nutze.