Zur Karriere von Theodor Mautner Markhof
Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Mein Vater war Mitglied des Bundesrates, und engagierte sich vielfältig. Er war unter anderem Generaldirektor der Brauerei Schwechat, Generalkonsul von Libanon, Präsident des Fachverbands für Reiten und Fahren und Mitglied des Präsidiums der Konzerthausgesellschaft und des Musikvereins und Gründungspräsident des WWP - Österreich. Meine Mutter war auch als Präsidentin des Österreichischen Elternvereins und als Obfrau des katholischen Familienverbands sehr aktiv. Später gab sie diese Funktion auf und wurde erster und jüngster weiblicher Aufsichtsrat eines holländischen Konzerns. Obwohl unser Haus unternehmerisch-wirtschaftlich geprägt war, wurde bei uns auch das Geistige sehr gefordert. Unter den Gästen der Familie waren berühmte Persönlichkeiten aus Politik, Kunst, Kultur und Industrie. Während meiner schulischen Laufbahn wußte ich noch nicht genau, was ich machen möchte. Als wesentlichen Faktor für meine Entwicklung betrachte ich auch meine sportlichen Aktivitäten. Ich spielte leistungsmäßig Eishockey und avancierte sogar als letzter Amateur in die Bundesliga. Das war für mich die Gelegenheit Teamgeist zu lernen, und meine soziale Intelligenz zu schärfen. Nach einigen Überlegungen traf ich die Entscheidung, mit dem Studium der Betriebswirtschaft an der WU Wien zu beginnen. Parallel dazu sammelte ich Erfahrungen im Ausland. So lernte ich Verkauf bei der Firme Geveke Niederlande, Produktion bei der spanischen Brauerei von Skol und Konzernstrategie bei der Firma SHV Niederlande. Das letzte Trainee-Programm absolvierte ich in Deutschland (Düsseldorf), bei einer der ältesten deutschen Werbeagenturen, Troost Campell Ewald. Damals war ich bereits verheiratet und hatte ein Kind. Ich nahm das Angebot an, als Etatdirektor dort zu bleiben und betreute unter anderem werbemäßig die Marke Persil. Nach einem Jahr folgte ich dem Ruf der damals sehr bekannten Creativ-Agentur The Marschalk Company in New York, wo ich ein Jahr als Projektmanager für Neugeschäfte und -produktentwicklung beschäftigt war. Als 1985 mein zweites Kind zur Welt kam, trafen wir die Entscheidung, uns von Amerika zu trennen und kehrten nach Düsseldorf zurück, wo ich als Etatdirektor bei der Firma Löwe Marschalk Troost, für den Kunden Henkel AG zuständig war. Nächste Station war die gleiche Position bei der Firma Lowe Lürzer, für die Kunden Adam Opel AG und Schott Glaswerke. In dieser Phase meines Lebens prägten mich zwei Unternehmer, Frank Lowe und Walter Lürzer. Walter Lürzer ist ein großer Kenner der Werbebranche, er bekam die Professur an der Akademie für angewandte Kunst, wo er die Meisterklasse für Werbung leitet. Als Sohn eines ÖBB-Angestellten hat er es geschafft, aus eigener Kraft und Beratungstätigkeit, andere Menschen zum Erfolg zu bringen und selbst erfolgreich zu sein. Die Zeit, die ich mit ihm zusammenarbeitete, betrachte ich als wichtige und lehrreiche Periode für meine Entwicklung. 1992 übernahm ich die Geschäftsführung der Agentur Die Hager, die meinem Vater gehörte. Mit der Ostöffnung gründeten wir Filialen in acht Ländern Mitteleuropas: in Ungarn, Tschechien, Slowakei, Polen, Rumänien, Bulgarien und hatten Partner in Slowenien und Kroatien. Mitte der 90er Jahre erkannte ich, daß es für eine mittelständische Agentur immer schwerer wurde, internationale Kunden halten zu können. So trafen wir die Entscheidung, den Betrieb zu verkaufen, und ich blieb eine Zeitlang in der neuen Struktur als Konsulent. Als ich das Unternehmen verließ, schaute ich mich am Markt um, und entschloß mich, eine eigene Firma zu gründen. So entstand die MMKS GmbH. Ich wechselte sozusagen die Seite und vermarkte selbst einige Produkte, die zu den Marktführern gehörten. In unserem Programm sind MAG-Lite, Silva und seit kurzem Timex MMKS.