Zum Erfolg von Werner Breithuber
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet es Erfolg, wenn alles ruhig und zur Zufriedenheit möglichst aller läuft. Die Voraussetzungen dafür liegen in guter Vorbereitung, viel Vorarbeit und Information. Ich halte mich an die einfache Regel: was will der Bürger, was will ich, und wie erreichen wir unser Ziel unter Bedachtnahme aller Zwischenschritte und der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, etwa der finanziellen Möglichkeiten und Infrastruktur.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Die dynamische Entwicklung während der letzten zehn Jahre ist uns wirklich gut gelungen, wenngleich noch viel Arbeit vor uns liegt. Als wirklich erfolgreich sehe ich mich dann, wenn ich bei der nächsten Wahl als Bürgermeister noch einmal bestätigt werde.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Entscheidend ist die Familie, der Umstand, daß ich da nie Probleme hatte. Weiters habe ich wirklich gute Mitarbeiter und meinen 1. Vizebürgermeister Franz Ragger, dem ich vertrauen kann. Im Umgang mit den Bürgern ist es wichtig, auf gleicher Ebene zu kommunizieren, zu hören, wo Probleme liegen und auf die Menschen zuzugehen. Selbst scheinbare Kleinigkeiten müssen ernst genommen werden. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Ich halte Originalität für den besseren Weg, man muß sich so geben, wie man ist. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Beim Militär war Oberst Josef Hopfer als mein Kommandant immer sehr fordernd und hat mich für sehr anspruchsvolle Aufgaben eingeteilt, ein Vertrauen, das zugleich aufbauend und Ansporn war. Im politischen Bereich war Altbürgermeister Alois Grundner ein Vorbild für mich. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Eine Stärke der Gemeinde ist die strategisch gute Lage südlich von Graz. Wir haben acht überregionale Verkehrsträger, und dennoch ist es uns aufgrund der Raumplanung der letzten zwanzig Jahre sukzessive gelungen, die vier Ortsteile - Neuseiersberg, Seiersberg, Gedersberg und Mantscha - so aufzuteilen, daß ein echtes Wohngebiet, ein gemischter Bereich und ein reines Industriegebiet entstanden sind. Die Entscheidung, einerseits Wohngebiete zu schützen und andererseits rund um die Verkehrsträger Gewerbe zuzulassen, ermöglicht es uns, die Infrastruktur weiterzuentwickeln und umfassende weitere Angebote bis hin zu Sozialleistungen bereitzustellen. Dieser sehr langfristige Weg wird von den Menschen auch immer mehr anerkannt. Ein anderer Aspekt langfristiger Planung besteht darin, die Gemeinde wie einen wirtschaftlichen Betrieb zu sehen. Wir führen seit Jahren über die gegebene Gemeindeordnung hinaus eine zusätzliche Wirtschaftsberechnung durch, um die mittelfristige Finanzplanung sicherzustellen und interne Verrechnungen transparent zu halten. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Auf die politischen Mitbewerber bezogen ist die Zusammenarbeit für die Gemeinde entscheidend, daher haben wir seitens der SPÖ in Ausschüssen jeweils auf einen Sitz verzichtet, um sowohl alle Fraktionen mit im Boot zu haben, als auch die Ausschüsse in ihrer Größe arbeitsfähig zu halten. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Meiner Ansicht nach wäre die nächste Generation gut beraten, sich von dieser Globalisierungsmanie etwas zurückzuziehen, bei durchaus wirtschaftlicher Denkweise dennoch nicht nur den Profit im Auge zu haben, sondern weiterhin und verstärkt auf den Bürger zu hören. Es ist notwendig ein Wir-Gefühl zu entwickeln und sich als Teil der Gemeinde wahrzunehmen, um das Ganze auch lebenswert zu machen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ein Ziel ist es, den weiteren Zuzug zu stoppen, da es nur wenige Restflächen im Wohngebiet gibt, die Gemeinde zu verschönern, heimatlicher zu gestalten. Wir verfügen über keinen gewachsenen Ortskern und keine eigene Kirche, daher versuchen wir langsam einen Ortskern aufzubauen, als Gemeindezentrum mit entsprechender Infrastruktur, weiterführenden Schultypen und einer Kultur und Veranstaltungshalle mit etwa 500 Sitzplätzen. Es wurde schon vieles aufgebaut, mit dem Ziel, den Menschen das Gefühl zu vermitteln, hier daheim zu sein.