Zum Erfolg von Helmut Edmund Nestler
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich innerlich zufrieden bin und meine Ziele im Privat- wie im Berufsleben verwirklichen kann.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Man erkennt gewisse Probleme, kämpft dagegen an und muß erkennen, daß einem Grenzen gesetzt sind. Daher sehe ich mich nur als bedingt erfolgreich. Es gibt noch zu viele Dinge in meinem beruflichen Umfeld, die mir nicht zusagen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine eigene Zielstrebigkeit, die mir zu einem Teil sicherlich von meinem Elternhaus mitgegeben wurde, und meine glückliche Partnerschaft machten mein ebenfalls zufriedenverlaufendes Berufsleben erst möglich. Ohne die Bereitschaft meiner Frau, für meine Karriere Entbehrungen in Kauf zu nehmen, wäre mir mein heutiges Leben nicht möglich. Die Zeitkomponente hat an meinem Berufsleben große Auswirkungen. Ohne die Bereitschaft, ein entsprechendes Mehr an Zeit und ein hohes Maß an Flexibilität in der Zeiteinteilung zu erübrigen, ist Erfolg in der Arbeit nicht zu verwirklichen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich zum ersten Mal zum Masseverwalter bestellt wurde und ich nach zwei Jahren, positive Rückmeldungen bekam, empfand ich mich, nicht zuletzt wegen der großen Widerstände von Konkurrenten als erfolgreich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Wenn man als Masseverwalter Entscheidungen trifft, hat dies gravierenden Einfluß auf die betroffenen Menschen und deren Betriebe. Zu 90 Prozent, und dies ist ein im Vergleich sehr hoher Prozentsatz, konnte ich eine Entschuldung der Betreffenden Betriebe und Personen herbeiführen. Ich entscheide damit auch über die Zukunft von Menschen und möchte daher ein größtmögliches tun, um das im Raum stehende Unheil abzuwenden.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Originalität ist auf jeden Fall der Vorzug zu geben.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Es gab vor 30 Jahren einen Mentor, Herrn Rechtsanwalt Dr. Josef Friedrich, der mir in vielen verschiedenen Belangen einiges beibrachte. Er ist auch heute noch ein großes Vorbild für mich.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Obwohl man im Laufe seines Berufslebens immer wieder Anerkennung von Klienten oder Kollegen bekommt, führe ich mir stets vor Augen, daß jeder Tag eine neue Herausforderung bringt, der man mit frischem Geist begegnen muß. Anerkennung hat ebenfalls den Nachteil, daß sie manchmal nicht ehrlich gemeint ist.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Als Beamter sehe ich, daß von seiten der Verwaltung eine große Unflexibilität vorherrscht, und dies durch einen übermäßigen Einfluß der Politik gefördert wird. Wenn die Behörde gerade bei der Vergabe von Gewerbeberechtigungen bessere Maßstäbe ansetzen würde, könnten eine Vielzahl von Konkursen verhindert werden.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke kritisch gesehen zu werden, da man mich oft nur schwer einordnen kann. Ich versuche meine Ziele geradlinig zu erreichen und sehe meine Arbeit nicht nur als Dienst oder Pflichtübung.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Wie in aller anderen Arbeit auch, spielen die Mitarbeiter eine herausragende Rolle. Deren Leistung und Verläßlichkeit ist Garant dafür, daß man als leitende Kraft seinen Ideen Gehör verschaffen kann.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Es ist für mich nicht entscheidend, wann jemand in der Früh bei der Arbeit ist. Vielmehr ist es wichtig, daß der übernommene Wirkungsbereich ausgefüllt wird. Ich versuche also, über meine eigene Leistung Motivation zu schaffen. Ich versuche dabei ein hohes Maß an Eigenverantwortlichkeit zu fördern.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Beides ist untrennbar miteinander verbunden. Ich muß gerade in meinem Beruf sensibel mit dem öffentlichen Teil meines Privatlebens umgehen. Es macht sich beispielsweise nicht gut, wenn man den Herrn Masseverwalter im Kasino spielen sieht. Daneben gibt es eine Vielzahl von Berührungspunkten mit meinen unterschiedlichen Tätigkeiten. Wenn man im Beruf Freude hat, sehe ich dies als Privates an.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
In der Woche verbringe ich im Schnitt 20 Stunden mit dem Recherchieren von gesetzlichen Neuerungen und ähnlichem. Gerade in meinem Beruf muß man sich immer auf dem neuesten Stand halten.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man muß sich ein Ziel setzen, und dies mit Akribie verfolgen. Rückschläge sollten einen nicht zu sehr entmutigen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich war einst Buchsachverständiger und versuche hier wieder tätig zu werden. Die dafür neuerdings notwendige Prüfung, ist eine neue Herausforderung für mich. Privat möchte ich in meiner Funktion als ehrenamtlicher Leiter der Wasserrettung in meiner gerade bestätigten neuen Amtszeit einen guten Nachfolger heranbilden.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen.