Zum Erfolg von Eva-Maria Lipp
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich das Gefühl, selbst etwas geleistet zu haben. Dazu kommen positive Reaktionen der Kunden und das Wissen, zum Erfolg der von mir Betreuten beigetragen zu haben. Dieser wird zwar oft monetär gemessen, aber Erfolg ist nicht in Geld meßbar.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
In gewisser Weise ja, aber ich bin bescheiden. Andere sehen mich als erfolgreich, ich selbst sehe, daß ich die mir gestellten Aufgaben bewältige und daß mir immer verantwortungsvollere Aufgaben übertragen wurden. Ich merke auch, daß ich anderen Menschen Selbstbewußtsein geben kann.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Wichtig war die Freude an meiner Arbeit. Meine Tätigkeit ist mehr als ein Job, nämlich eine Herzensangelegenheit. Es ist wichtig, seine Energie in positive Dinge zu investieren. Man muß die Menschen mögen, mit denen man zusammenarbeitet - diese spüren das auch.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Für mich persönlich nicht, da ich mit meinem Selbstbewußtsein und aufgrund meiner Sachkenntnis von den Männern in der Wirtschaft akzeptiert werde.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich muß immer wieder Entscheidungen treffen, oft auch aus dem Gefühl heraus.Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Imitation ist nicht gut, Originalität kommt aber auch nicht immer gut an. Man soll einfach so sein, wie man ist, das ist am überzeugendsten und auch am einfachsten.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meine Eltern haben mir die Freude an der Landwirtschaft mitgegeben und meine Ausbildung ermöglicht. Danach waren es die betreuten Bäuerinnen und Bauern, die mich prägten.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die größte Anerkennung ist für mich ein Dankeschön von den von mir betreuten Bäuerinnen und Bauern. Manchmal erfahre ich auch Anerkennung von meinen Vorgesetzten.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Politische Entscheidungen stellen für mich oft ein Problem dar.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die regionale Struktur unserer Interessensvertretung ermöglicht es, direkt mit einzelnen Bauern zu arbeiten, ich kenne dadurch die Menschen persönlich und auch ihre Betriebe gut.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Obwohl ich drei Kinder und einen berufstätigen Partner habe, geht es ganz gut. Wenn ich verreisen muß, gibt es manchmal Probleme, aber die Kinder nehmen das sehr positiv auf, fahren manchmal mit und lernen so meinen Beruf kennen. Private Termine muß man genauso einhalten wie berufliche. Wenn die Arbeit Freude macht, wirkt sie entspannend und läßt sich mit dem Privatleben vereinbaren.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich verwende soviel Zeit wie möglich für meine Fortbildung. Das sind bis zu 20 Tage im Jahr, aber es hängt vom konkreten Angebot ab und variiert jährlich.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich möchte der Jugend vermitteln, daß auch Arbeit schön sein kann und nicht nur Geld eine Erfüllung bringen kann. Man muß Dinge, die man begonnen hat, auch zu Ende bringen. Man sollte weiters zuverlässig sein, über Hausverstand verfügen und zu sich selbst stehen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Beruflich möchte ich meine jetzige Arbeit weiterführen. Höhere oder politische Positionen strebe ich nicht an. Dort werden andere Gesichtspunkte berücksichtigt und es müssen Entscheidungen gefällt werden, die ich aus meiner täglichen Erfahrung heraus nicht mittragen könnte. Privat sind mir die Familie und die Ausbildung der Kinder die wichtigsten Ziele.
Ihr Lebensmotto?
Freude haben!