Zum Erfolg von Martin Trimmel
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich dann gegeben, wenn ich meine Ziele erreichen und meine Vorstellungen verwirklichen kann. Erfolg besteht für mich aus vielen einzelnen Schritten. Großen Erfolg erlebe ich, weil der Betrieb nach dem Umbau ausgezeichnet läuft. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich übernahm von meinem Vater einen gewissen Kundenstock und genoß somit eine große Vertrauensbasis unserer Gäste. Ich arbeite sehr viel - im Jahresdurchschnitt rund 90 bis 100 Stunden pro Woche -, bin zielstrebig und beharrlich.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Probleme erledigen sich nicht von selbst, daher bearbeite ich zu erledigende Dinge normalerweise sofort.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die wichtigste Entscheidung bestand im Umbau und der Vergrößerung unseres Betriebes. Die Ideen und das Konzept stammten vorwiegend von meiner Frau und mir.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Rückblickend betrachtet, prägte mich mein Vater natürlich sehr. Meine Mutter ist mir mit ihren 80 Jahren auch heute noch ein Vorbild. Sie ist nach wie vor eine sehr aktive, unternehmungslustige Frau.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung empfinde ich, wenn Menschen in unser Lokal hereinkommen und es hier schön und gemütlich finden. Da ich selbst viel Zeit im Lokal verbringe, registriere ich stets, ob sich unsere Gäste hier wohlfühlen. Um in der Gemeinde etwas bewegen zu können, bin ich auch im Gemeinderat politisch aktiv. Politisches Engagement ist jedoch eine eher undankbare Aufgabe. Hier gibt es wenig Anerkennung.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die wirtschaftliche Situation hat sich in den letzten zehn Jahren extrem verschlechtert. Dies ist auch in meiner Branche spürbar. Die Menschen gehen heute viel seltener aus. Seit die 0,5-Promille-Grenze besteht, halten sich die Menschen zudem beim Alkoholkonsum stark zurück.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Für den Betrieb ist es wichtig, ein verläßliches Stammpersonal zu haben, das auch unseren Gäste gut bekannt ist. Ich achte auf ein innerbetrieblich gutes Klima und kann mich auf meine Mitarbeiter voll verlassen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die Beharrlichkeit und Gleichmäßigkeit in unseren Angeboten und Öffnungszeiten wird von unseren Kunden sehr geschätzt. Wir sind seit Jahrzehnten ein Heurigenbetrieb und nahmen keine abrupten Veränderungen vor. Auf unserer Karte bieten wir neben unseren selbst produzierten Weinen auch warme Speisen, Tee, Zigaretten und Zigarren. Außerdem gibt es eine Spielecke für Kinder. Eine Besonderheit unseres Lokals besteht in seiner Terrassenform. Unsere Gäste können in verschiedenen Nischen Platz nehmen. Je nach Jahreszeit bieten wir besondere saisonbedingte Ereignisse wie Faschingsausklang, Osterspezialitäten, Most- und Sturmwochen, Forellenräuchern im Herbst und Ganslessen, etc.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Konkurrenz stellt für mich kein Problem dar. Im Gegenteil - es wäre besser, wenn es mehr Gastronomie- und Heurigenbetriebe in der Gegend gäbe, da so auch mehr Menschen in die Region kämen. Als Konkurrenz betrachte ich eher die diversen Vereins- und Straßenfeste. Diese halten sich trotz fehlender gesetzlicher Grundlage im Gegensatz zu uns an keinerlei Vorschriften und Auflagen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es ist eine schöne Aufgabe, mit vielen Leuten zusammen zu sein. Die negativen Aspekte dieses Berufes liegen darin, an den Wochenenden keine Zeit für die Kinder zu haben. Auch mein langgehegter Traum, ein längerer Aufenthalt in Kanada, war für mich Zeitgründen bisher nicht realisierbar.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Junge Menschen sollten soviel wie möglich in verschiedene Berufe hineinschnuppern, um sich zu orientieren und so ihre Vorlieben, Fähigkeiten und Stärken herausfinden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich plane noch einige kleinere Umbauten, da wir noch einen größere Raum für Gesellschaften benötigen. Eventuell werde den Betrieb zwecks Vermietung noch um zwei Wohnungen erweitern. Ich hoffe, daß eines meiner Kinder den Betrieb eines Tages übernehmen möchte.
Ihr Lebensmotto?
Im Heute leben.