Zum Erfolg von Helmut Krankl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Im Rahmen meiner Hauptaufgabe, d.h. als Bereichsleiter bei der Bawag-P.S.K.-Gruppe tritt der Erfolg dann ein, wenn wir unsere Leistungen im Sinne des Kunden erbringen. Unser gutes Service führt zum Aufbau des guten Images unseres Hauses. Erfolg im Rahmen meiner Vorstandstätigkeit bei der Bawag-Wohnbaubank AG zeigt sich, wenn wir der österreichischen Wohnungswirtschaft jenes Kapital zur Verfügung stellen, das benötigt wird. Meine dritte berufliche Tätigkeit ist die des Vorstandes der Sparda Bank AG und aufgrund der geschichtlichen Entwicklung besteht ein sehr enges Verhältnis zu den Bediensteten der Österreichischen Bundesbahnen. Die Sparda Bank ist eine Vollbank, Aufgabe des Vorstandes ist es, neben den Erträgen auch auf günstige Konditionen zu achten, um die „Eisenbahner“ erfolgreich bedienen zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als erfolgreich, weil ich in dieser Unternehmensgruppe etwas bewegen und mitgestalten konnte. Wenn mir das gelingt, indem ich beispielsweise ein neues Produkt auf den Markt bringe, das anerkannt wird, empfinde ich Freude und, damit verbunden, Selbstbewußtsein. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Sicherlich spielten meine Erziehung und die Entwicklung meiner Persönlichkeit in meinen Jugendjahren eine wesentlich Rolle bei meinem Erfolg. Um etwas bewegen bzw. erreichen zu können, bedarf es neben eines hohen Maßes an Eigeninitiative eines eisernen Willens.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich besuchte unzählige Seminare und Managementkurse. In der Praxis zeigt es sich immer wieder, daß man nicht alle guten Erkenntnisse sofort in die Tat umsetzen kann. Man muß sich der jeweiligen Aufgabe und Situation stellen und den Mitarbeitern die eigenen Entscheidungen begreiflich machen, damit sie diese auch verstehen. Ich setze mich mit dem einzelnen Mitarbeiter auseinander und analysiere, ob er der jeweiligen Aufgabenstellung gewachsen ist. Einen Großteil meiner Arbeitszeit verwende ich für Mitarbeitergespräche; ich praktiziere außerdem den Stil der „offenen Tür“: jeder Mitarbeiter kann jederzeit zu mir kommen. Ich freue mich, wenn meine Mitarbeiter für ihre Kompetenz anerkannt werden. Trotz zahlreicher Dienstanweisungen, die es in jedem Unternehmen in dieser Branche gibt, kann so manche Entscheidung nicht durch Anweisungen geregelt werden. Als Führungskraft stehe ich zu meinen Mitarbeitern und akzeptiere Entscheidungen auch dann, wenn sie mir nicht unbedingt gefallen.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Der Mitbewerb spielt eine große Rolle, denn wir müssen natürlich wissen, wieviele Marktanteile wir besitzen und wie stark der Mitbewerber ist. Die Beobachtung der am Markt tätigen Unternehmen ist deshalb von Bedeutung, weil man auf die Erfordernisse des Marktes reagieren muß, beispielsweise in Form neuer Produkte. Dabei ist selbstverständlich auch Kreativität gefragt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe kein Problem, die beiden Bereiche miteinander zu vereinbaren. Ich führe dies darauf zurück, daß ich meinen Beruf niemals höher als mein Privatleben gestellt habe. Oberste Priorität hatte bei mir die Familie, aber ich habe immer dem Beruf den gebührenden Stellenwert eingeräumt. Wichtig ist dabei, daß meine Partnerin Verständnis für mein berufliches Engagement hat, denn wenn man längere Dienstreisen macht, kann dies bei mangelnder Akzeptanz zu familiären Problemen führen. Wichtig ist für mich, jene Zeit, die ich im Kreise der Familie verbringe, auch effizient zu nützen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wenn man die Absicht hat im Bankbereich Karriere zu machen, bedarf es sehr hohen Ehrgeizes. Pünktlich um 17 Uhr das Büro zu verlassen, kann man sich in dieser Branche nicht leisten. Man muß sich mit dem Unternehmen identifizieren und einschätzen, in welche Richtung sich das Unternehmen entwickeln wird, dabei allerdings auch berücksichtigen, daß es nicht immer so läuft, wie man es gerne hätte. Vor allem zählt permanente Fortbildung, egal, ob man eine Fachhochschule oder eine Universität abgeschlossen hat.