Zum Erfolg von Peter Schallaschek
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bemesse ich nicht nur nach materiellen und finanziellen Werten, sondern für mich kommt es darauf an, daß mir die Arbeit Freude macht. Mir ist wichtig, daß die Statik und die Formgebung stimmen. Natürlich muß man schauen, daß man den Rücken finanziell frei hält, um keine unangenehmen Belastungen zu haben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin sehr zufrieden mit dem was ich bisher gemacht habe, obwohl die Zeiten jetzt schwieriger werden. Bis zum Eintritt Österreichs in die EU ist es steil Berg auf gegangen, seit fünf Jahren ist die Auftragslage rückläufig. Ich bin mit meinem Büro aber noch in Österreich und auch im europäischen Ausland gut im Geschäft.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Der Fleiß und das Glück, daß man gute Aufträge bekommt, gehört auch dazu. Vor allem gehört zum Erfolg, daß auf den Baustellen noch kein Unfall passiert ist, die statische Berechnung immer stimmt und auch die Pläne keine Fehler aufweisen. Fehler passieren natürlich, nur dürfen sie nicht unerkannt bleiben, damit sie rechtzeitig behoben werden können.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Das war die Zeit mit dem großen Aufträgen für unser Büro, als große Teile der Autobahnen und Eisenbahnstrecken saniert werden mußten. Scheinbar war damals noch genug Geld da um Projekte dieser Größenordnungen in Angriff zu nehmen. Es waren aber damals Probleme da, im Bezug auf die Einhaltung der Qualität und der Termine, auf Grund des großen Arbeitsanfalles. Heute ist der Druck wegen der abgeschwächten Baukonjunktur weg.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich muß ständig wichtige Entscheidungen treffen, denn die Planungsarbeit hat Variablen die man kennen muß, die wiederum mit den vorgegebenen Richtlinien und Normen zu einer Planungseinheit werden müssen.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Mann muß in unserem Job unbedingt seinen eigenen Stil haben. Am Anfang ist es so, daß man von der Ausbildung her mit großem Wissen ausgestattet ist, das man aber wie ein Lexikon im Kopf mit sich herum trägt und die Dinge abruft, wie man sie braucht, ohne jedoch bereits einen eigenen Stil zu haben. Anfangs imitiert man mehr oder weniger und erst allmählich kommt die eigene Originalität dazu.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich wurde durch meinen Vater sehr geprägt, er hat mich als kleiner Bub schon oft mit auf die Baustellen genommen, und als dortiger Bauleiter konnte er mir die Dinge immer gut erklären.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Im Moment ist die wirtschaftliche Situation sehr schlecht, die Baupreise und Honorare sind seit sieben Jahren immer weiter abgesackt, während die Qualität immer mehr gesteigert werden mußte. Wenn eine Firma heute keine ausreichenden Rücklagen hat, so wird sie in große Schwierigkeiten kommen. Das trifft auch auf Büros zu.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Auf Grund der technischen Anforderungen muß man einen Bewerber einfach eine Zeit lang beobachten um fest zu stellen, ob er die fachliche Qualität hat. Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die gute Qualität und Beratung. Wir haben hier im Büro noch einen kleinen Vorteil gegenüber anderen, da mein Bruder als Architekt auch hier arbeitet und wir den Kunden auch im Hinblick auf Architektur beraten können.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wenn sich jemand für diesen technischen Beruf interessiert und ihn ausüben möchte, muß er bei der Arbeit die Freude verspüren, motiviert sein, und äußerst präzise und genau arbeiten. Das zu berücksichtigen ist sehr entscheidend.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ein Wunschtraum von mir ist irgendwann bei einer Kirche mitarbeiten zu können. Die Mystik einer Kirche zu empfinden, stelle ich mir als etwas ganz besonderes vor.
Ihr Lebensmotto?
Bete und arbeite, gefällt mir ganz gut.