Zur Karriere von Dieter Oman
Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
In einer privaten Klosterschule in Salzburg habe ich die Hauptschule absolviert. Ich wollte dort auf keinen Fall die weiterführende Schule besuchen und lieber auf die Handelsakademie. Doch meine Eltern waren damit nicht einverstanden, und ließen mich die Lehre im elterlichen Geschäft, dem ersten Reformhaus Österreichs, machen. Der Grund dafür war mein stürmisches Naturell und meine Eltern meinten, daß es besser wäre, wenn ich unter ihrer Aufsicht die Einzelhandelslehre absolviere. Das führte natürlich zu Konflikten zwischen mir und meinen Eltern und ich habe dann mit 17 Jahren das Elternhaus verlassen, und die Lehre in einem Geschäft in Klagenfurt fertig gemacht. Anschließend habe ich acht Jahre lang die Abendschule besucht, in den Fächern Buchhaltung und Lohnbuchhaltung. Abschluß war die Staatsprüfung als Buchhalter. Das Geld zum Leben und für die Ausbildung verdiente ich mir bei einer Baufirma als Buchhalter. Anschließend ging ich ein knappes Jahr auf die HTL, jedoch kam es zu keinem Abschluß, weil der Kurs mangels Teilnehmer abgebrochen wurde. Nebenbei habe ich noch mit Autos gehandelt und als 1973 die Heizölkrise kam, war ich der Erste der die Heizkörperverdunster, die den genauen Heizverbrauch gemessen haben, verkauft hat. Von 1973 bis 1983 habe ich in einer Baufirma gearbeitet als Buchhalter und Lohnbuchhalter. Da mein Chef sich lieber mit dem Geld ausgeben beschäftige als mit der Firma, er war ein notorischer Spieler, liebte den Alkohol und die Frauen und kümmerte sich wenig um die Firma, fiel diese Aufgabe mir zu. Ich war gezwungen, so schnell wie möglich alles das zu lernen, was zur Führung eines Bauunternehmens notwendig war. Ich besuchte also dazu acht Jahre lang Abendkurse.1982 mußte das Unternehmen schließen, da die Spielleidenschaft des Chefs über Hand genommen hatte und er damit die Firma in den Konkurs trieb, und ich somit arbeitslos war. Das positive an dieser Geschichte war, daß verschieden Großbauunternehmen, für welche wir gearbeitet haben, auf mich zu kamen als denjenigen, der eigentlich die Firma geleitet hatte und boten mir an, mich finanziell beim Wiederaufbau der Firma zu unterstützen. Ich hätte alleine nie den Mut dazu gehabt, aber mit dieser starken Unterstützung war das natürlich möglich und so habe ich 1985 meine erste Baufirma gegründet. Viele Aufträge kamen natürlich von den Großbauunternehmen, so war vom Start weg die Firma ein voller Erfolg. Durch die Anschaffung von Minibaggern und deren Einsatz bin ich in eine Nische gestoßen. Ich war der Erste in meinem Wirkungskreis, der sich auch mit Baubiologie beschäftigt hat. Es wurde aber kein einträgliches Geschäft, aber zumindest war es wegweisend. Das Geld verdiente ich mit den Minibaggern und einigen anderen Geräten, die ich mir aus Japan besorgt habe. Ich war immer bestrebt Arbeiten durchführen zu können, die andere nicht in der Lage waren auszuführen. Ein Thema wurde für mich das Trockenlegen von Mauern, meist Kellerwänden und dazu waren natürlich die Minibagger bestens geeignet. Nachdem diese Firma von mir aufgebaut war, habe ich wie es eben meine Art ist, mich nach einer anderen Aufgabe umgesehen. Meine zweite Firma, die Oman Baubiologie wurde gegründet. Ich hatte einen Baubiologen kennen gelernt und wir beide beschlossen dieses Unternehmen zu gründen. Das war im Jahre 1987. Wir gingen auf den Markt mit Biohäusern. Wir entwickelten auch den Badepool im Teich, das war Baden ohne Chemikalien und ließen diese Entwicklung patentieren. Heute noch wird dieser Badepool von verschiedenen Landschaftsgärtnern gebaut. Mit den von uns entwickelten Biohäusern waren wir der Zeit leider weit voraus. Auch die Fotorvoltarik war noch nicht weit entwickelt und viel zu schwach. Da diese Art Häuser zu bauen sehr teuer war, habe ich das so genannte Ökohaus entwickelt, das mit den herkömmlichen Neubaupreisen Schritt halten konnte. Die erste Siedlung sollte südlich von Klagenfurt entstehen. Das Projekt ist aus verschieden Gründen gescheitert. Es wurde zwar errichtet und die Häuser sind bewohnt, jedoch war es für mich finanziell kein Erfolg. Die Leute kauften zwar die Philosophie, Öko lag gerade im Trend, aber nicht das Produkt. Für das nächste Projekt kaufte ich mich 1992 in eine Handelsgruppe aus Wien ein, die mit umweltfreundlichen Baustoffen Handel betrieben. Es ging dabei um ständig neu entwickelte Materialien, wie zum Beispiel für Beton- und Sandsteinsanierungen die von dieser Gruppe hergestellt und vertrieben wurden. Leider wurde ich von dieser Gruppe um einen großen Geldbetrag betrogen und das bedeutet natürlich das Ende der Zusammenarbeit. Die nicht zur Handelsgruppe zählenden Erfinder und Entwickler dieser Baustoffe trennten sich ebenfalls und kamen auf mich zu, zwecks Weiterführung der Geschäfte. Der Mißerfolg von damals hat mir also den Erfolg von heute beschert. Meine erste Baufirma war nicht mehr zu halten und ging in den Konkurs. Firmen und Lieferanten, die mit mir zu tun hatten, sind dabei nicht zu Schaden gekommen, leidtragende waren ausschließlich die Banken. Im Jahre 1995 war ich dann soweit, daß ich mit meiner Firma Oman Baubiologie GmbH auch Geld verdienen konnte. Wir haben unsere Zelte allmählich in Kärnten abgebrochen und arbeiten jetzt zu 100% in Wien, wo wir uns mit Baubiologischen Ausbau von Dachgeschossen beschäftigen, und das mit großem Erfolg. Neben meinen Aufgaben für die Baubiologie, beschäftige ich mich mit dem Handel von Baumaterialien nach arabischen Ländern. Es besteht eine gewisse Affinität meinerseits zu diesen Ländern. Bereits seit Jahren habe ich gemerkt, daß die Bauwirtschaft hierzulande rückläufig ist und versucht neue Wege zu gehen. Ich habe bei der Industrie nach neuen Produkten Ausschau gehalten und gleichzeitig für diese Produkte Absatzmärkte gesucht. Heute liefere ich auf Grund von Exklusivverträgen mit Firmen Baustoffe, die besonders für heiße Länder geeignet sind, in die arabischen Länder. Die Einstellung vieler arabischer Länder zum reinen Konsum ändert sich dahin gehend, daß in Zukunft mehr Eigenproduktion geleistet werden soll. Zu diesem Zwecke werde ich Technologien suchen, die dann in diesen Ländern Anwendung finden.