Zum Erfolg von Johann Schellenbacher
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn der Großteil meiner Mitmenschen mit mir zufrieden ist, bin ich erfolgreich.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich habe meine Ziele erreicht.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Die harte Jugend und auch die schwere Schulzeit trugen zu meinem Erfolg bei.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Mit Routine und persönlicher Konfrontation nehme ich jede Herausforderung an.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als der landwirtschaftliche Betrieb meiner Eltern 1968 fertig umgebaut war, dachte ich zum ersten Mal, es geschafft zu haben.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es waren erfolgreiche Entscheidungen, 1980 die Umstellung des Betriebes vorzunehmen und Bürgermeister zu werden. Ich konnte in St. Leonhard 50 Behindertenarbeitsplätze schaffen und ein Behindertenheim bauen, Pro Juventute bei uns seßhaft machen und die Gründung der ersten Seniorengenossenschaft Österreichs inszenieren.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ja, meine Mutter hat mir eine soziale Lebenseinstellung vorgelebt, denn sie hat unsere notleidenden Verwandten nach dem Krieg aufgenommen und gepflegt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die Menschen im Tagesheim zeigen mir die menschliche Wärme unmittelbar.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Das Problem der Gemeinden sind die immer höheren Auflagen bei immer niedrigeren Finanzierungen. Es ist schade, daß die Fraktionen nicht erkennen, daß Bildung wichtig ist. Wir wollen das hohe Niveau unserer Hauptschule erhalten, das kostet aber Geld.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich bin in der Sache hart, aber im persönlichen Bereich weich.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter sind sehr wichtig, denn wir sind ein Dienstleistungsbetrieb.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Früher nur nach dem Gespür, jetzt werden auch Hearings gemacht, meine Intuition entscheidet aber letztendlich.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere sie durch Gespräche, Beispiel und Vertauen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Sie sehen mich als sehr toleranten Vorgesetzten.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind beweglich, auch innerhalb der Fraktionen gibt es kurze Wege, das macht uns stark.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Im Gerichtsbezirk Mank findet ein monatliches Treffen der Bürgermeister statt, es gibt also keinen Mitbewerb, sondern ein Miteinander.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Familie unterstützt mich, daher kann ich alles unter einen Hut bringen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich lese viel und besuche Symposien.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Junge Menschen sollten wissen, daß Bäume nicht in den Himmel wachsen, es gibt für alles einen Anfang und ein Ende, und auch die Wirtschaft hat Grenzen. Es ist darüber hinaus wichtig, Menschen um sich zu haben, auf die man sich verlassen kann.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Beruflich möchte ich nie in den Konflikt kommen, nur Pensionist zu sein, privat will ich die von mir gegründete Genossenschaft als Vorbildinstitution in Österreich einführen.
Ihr Lebensmotto?
Wenn Staat und Gesellschaft an ihren Grenzen gelangen, ist Zeit und Platz für eine neue Genossenschaft.