Zum Erfolg von Brigitte Geibinger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist, wenn man etwas bewegen kann.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, auf alle Fälle, da sich in den drei Jahren meiner Tätigkeit an der Schule vieles verändert hat.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Die Bereitschaft der Mitarbeiter neue Wege zu beschreiten.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich entscheide grundsätzlich nicht über die Köpfe anderer hinweg. Probleme löse ich, indem ich sie annehme, mich mit ihnen auseinandersetze, Alternativen abwäge und dann die Lösung in Angriff nehme.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Ja, erfahrungsgemäß müssen Frauen mehr leisten als Männer, damit ihnen gleichermaßen Erfolg zugestanden wird.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Entscheidung, Innsbruck zu verlassen, ist mir schwer gefallen, aber im Nachhinein gesehen hat sie sich als sehr erfolgreich herausgestellt.Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Auf jeden Fall Originalität. Wenn man schon imitiert, dann nur, um Brauchbares zu übernehmen es für sich zu adaptieren.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meine Tätigkeit an der HTL hat mich geprägt, denn ich sah Negativbeispiele, wie ich es als Schulleiterin nicht machen wollte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Meine Anerkennung sind die positiven Rückmeldungen, daß sich an unserer Schule etwas tut.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Es ist eine Tatsache, daß die Tätigkeit eines Lehrers weit über die Arbeit für den eigentlichen Unterricht hinausgeht. Diese Zeit wird jedoch finanziell nicht abgegolten.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich werde nicht immer nur als erfolgreiche Schuldirektorin gesehen. Man sieht mich zum Teil positiv, manchmal aber auch distanziert, denn die Anfangszeit brachte mit sich, daß ich für etliche soziale Kontakte keine Zeit mehr hatte.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich sehe mich als prima inter pares (erste unter gleichen).
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Finanzielle Anreize gibt es nicht, ich kann nur durch Vorbildwirkung motivieren und durch die Einbindung der Mitarbeiter in die Entscheidungen das Gefühl vermitteln selbst zur Verbesserung der Arbeitssituation beizutragen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Viele sehen mich als Chefin, die weiß, was sie will und den Weg vorgibt.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unser Schultyp ist gekennzeichnet durch die Vermittlung breiter Allgemeinbildung, fremdsprachlicher Kompetenz, effizienter wirtschaftlicher Ausbildung, gastronomischen Basiswissens und kreativen Arbeitens.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das Privatleben leidet unter der großen zeitlichen Belastung. Die Übergabe eines leitenden Postens sollte überschneidend sein, um sich gemeinsam mit dem Vorgänger einarbeiten zu können.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Derzeit verwende ich etwa 14 Tage im Jahr für den Besuch von Managementseminaren.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Junge Leute sollten ihre Berufswahl nicht aufgrund der Nachfrage am Arbeitsmarkt treffen, sondern aufgrund der persönlichen Neigungen und Interessen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte das Image der Schule und des Schultyps weiter verbessern.
Ihr Lebensmotto?
Gemeinsam statt einsam!