Zum Erfolg von Kolja Kramer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Egal auf welcher Ebene Ziele gesetzt werden, erst ihre Umsetzung, die mit harter Arbeit verbunden ist, stellt für mich Erfolg dar. Die stetige Formulierung des Zieles im Einklang mit seiner Persönlichkeit ist schon ein herausforderndes Unternehmen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Mir dauert die Zielerreichung manchmal zu lange, und ich denke, daß der Zeitfaktor mit eine Rolle spielt, um in die Reichweite des Erfolges zu gelangen. Ziele muß ich immer wieder genauer definieren, um näher an den Erfolg zu gelangen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Kleine Ziele erreichte ich bereits, dennoch fühle ich mich noch nicht zu den typischen Erfolgsmenschen zugehörig. Ich war früher Sportler und bemerkte, daß im Sport Erfolg und Mißerfolg sehr deutlich und schnell sichtbar werden, wie auch im Bereich der Musik, wo permanent Wettbewerbe stattfinden, die Gewinner oder Verlierer erzeugen. Da ärgerte ich mich schon, wenn ich nicht gewann, denn ich wollte schon als Kind immer gewinnen, auch wenn meine Eltern meinen Ehrgeiz nicht nachvollziehen konnten. Da ich diesem inneren Erfolgsdrang nachgebe, erachte ich es als wichtig, gesund zu leben, um das Erfolgsrennen zu bewältigen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Das Rad muß nicht immer neu erfunden werden. Die 68er-Generation machte mit den Versuchen, alles völlig neu zu erfinden, vieles kaputt, indem altes Wissen für nachfolgende Generation verloren ging. Neues soll sich neben altes Wissen stellen und nicht verdrängt werden, das ist ein Naturgesetz.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ein sehr guter Freund, der in England bei Sotheby's arbeitet, war und ist mir ein wichtiger Mentor. Ich suche mir gerne Mentoren, von denen ich auf menschlichen und anderen Ebenen lernen kann. Mein Vater ist von mir geschätztes Vorbild, und gerne möchte ich erreichen, was er erreichte, vor allem auf der materiellen Ebene, um ihm zurückzugeben, was er mir ermöglichte. Das war viel.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Sehr unterschiedlich. Wen man etwas tut, gibt es stets Befürworter und Widersacher, besonders in der Kunst. Natürlich lösen Widersacher und Gegner mehr Emotion aus. Das ist normal, und damit muß man umgehen lernen. Jedem kann man es nicht recht machen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter tragen zum Erfolg wesentlich mit bei, den ich als Verantwortlicher in die Wege leiten muß.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Persönlichkeit zählt. Eine interne Harmonie, die mich zur Ruhe kommen läßt, ist nur bei bester Kommunikation im engsten Kreise möglich. Gute Stimmung im Team überträgt sich nach außen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Mitarbeiter müssen den Sinn in ihrer Aufgabe auf lange Sicht erkennen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die kleine Firmenstruktur von art position sorgt für Gewandtheit. In unser Projekt sind eine große Anzahl von emotional beteiligten Künstlern involviert, was für PR-Zwecke ideal ist.
Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich bin offen, aufgeschlossen und arbeite gerne mit blühenden und gedeihenden Kunstliebhabern zusammen. Ich lud am Beginn meiner Galeriearbeit voll Idealismus zur Kooperation ein und löste bedauerlicherweise ein weniger angenehmes, sogar bedrohliches Echo damit aus. Das lag bestimmt an der großen Angst vor Neuem. Nun hat sich die Lage beruhigt. Offen für Kooperation bin ich nach wie vor.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ziel war immer, eine Einheit aus Beruf und Privatem zu schaffen. Was ich persönlich liebe, lebe ich beruflich: Kunst, Philosophie, Religiosität und Spirituelles. Nun überlege ich, wie ich die ganz private Entspannungszeit zum Krafttanken besser gestalten kann, um mehrere Momente des völligen Abschaltens zu erwirken und peile deshalb eine Trennung von Beruf und Privatleben an.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Dem Herzen zu folgen und herauszufinden, was Leidenschaft erzeugt, läßt im Leben alles einfacher ablaufen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meinen Status halten. Neben dem Aufbau von art position-Filialen in verschiedenen Orten und Metropolen Europas ist für mich ein eigenes Museum vorstellbar oder sogar mehrere.
Ihr Lebensmotto?
Red' nicht viel, tu' es einfach!