Zum Erfolg von Werner Flandorfer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist, wenn ich meine Kunden so beraten kann, daß es für sie von Vorteil ist, sie dadurch zufrieden sind und mich weiterempfehlen. Wir leben vor allem von der Mundpropaganda.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Jetzt, nachdem ich eine Marktposition erreicht habe, in der ich empfohlen werde, schon. Besonders von Außenstehenden werde ich als erfolgreich angesehen und man schätzt mich als Berater, der Vor- und Nachteile erklärt.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich kann zuhören, die Situation des anderen und seine Probleme verstehen und lösen. Als Unternehmen haben wir den Willen zum Erfolg. Ich bespreche mittelfristige Ziele gemeinsam mit meinen leitenden Mitarbeitern und wir formulieren diese schriftlich. Das schriftliche Festhalten der Ziele erachte ich als besonders wichtig. Diese Methode wende ich auch bei der Beratung meiner Kunden an, indem wir seine Vorstellungen für die nächsten fünf bis zehn Jahre oder hinsichtlich seiner Pension niederschreiben.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Zwei Jahre nach dem Start mit nur einem Kunden hatte sich die harte Aufbauarbeit gelohnt und die Mundpropaganda begann zu wirken, sodaß ich heute kaum noch aktiv Kunden akquirieren muß.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
1999 übernahm ich die Kanzlei. Mein Partner wollte sich von dem aufstrebendem Unternehmen nicht trennen, so bin ich besonders stolz daß mir die Übernahme gelang. Ein negatives Schlüsselerlebnis war der Abbruch des Studiums, er war jedoch der Antrieb zur Selbständigkeit.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Durch Originalität kann man sich einen gewissen Start- und Zeitvorsprung schaffen, als Imitator hat man es dafür leichter. In meiner Branche kann ich keine neuen Produkte schaffen, ich verblüffe meine Kunden dafür durch Service.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein früherer Partner Dr. Otto war für meinen Werdegang prägend und der Wettbewerb um dieses Unternehmen verlangte mir höchsten Einsatz ab.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter spielen zwar eine Rolle, ihr Einfluß auf meinen Erfolg ist jedoch nicht so groß, wie man vermuten würde. Sie sind in erster Linie wichtig, damit ich mich freispielen und meinen Zielen besser nachgehen kann. Trotzdem wäre ich ohne Mitarbeiter nicht dort, wo ich heute bin. Ich schätze ihr Feedback und möchte kein Einzelkämpfer sein.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich achte vor allem auf Persönlichkeit, freundliches Auftreten und besonders auf Loyalität zum Unternehmen und Identifikation mit der Firma für die er sich einsetzen soll.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Für seinen Bereich kann jeder eigenverantwortlich entscheiden, ich lobe meine Mitarbeiter ständig und halte regelmäßig persönliche Mitarbeitergespräche ab. Das bringt nicht nur viele Verbesserungsvorschläge, es bestärkt auch jeden in seiner Arbeit und wertet ihn auf. Meine Mitarbeiter sind am Umsatz beteiligt.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Derzeit beschäftige ich fünf Mitarbeiter (darunter zwei Prokuristen), will das Personal jedoch auch acht aufstocken.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Neben der Spezialisierung auf Gebäudeversicherung und Vermögensaufbau sind wir sehr schnell und erledigen von der Erstberatung zur Umsetzung alles sofort. Unser gutes Verhandlungsgeschick mit den Versicherungsgesellschaften garantiert, daß wir die Interessen des Kunden optimal vertreten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Schwerpunkt liegt eindeutig im Beruf und mein Privatleben ist praktisch auf das Wochenende reduziert, das halte ich aber auch strikt ein.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich wende für meine eigene Weiterbildung rund zehn Prozent meiner Zeit auf und auch mein Personal nimmt ständig an fachspezifischen und persönlichkeitsbildenden Schulungen und Seminaren teil, die ich teilweise auch selbst abhalte.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man sollte seine Ziele klar definieren. Wenn man sich selbständig macht, ist es besonders wichtig, in den ersten drei Jahren an sich zu glauben. Ohne Beharrlichkeit und Hartnäckigkeit hat man keine Chance.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein oberstes Ziel ist die hundertprozentige Kundenzufriedenheit und –pflege, es schließt extremes Wachstum aus. Dennoch möchte ich behutsam mit Niederlassungen vor Ort expandieren. Ein weiteres Ziel ist es, Beruf und Freizeit besser auszubalancieren.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen.