Zum Erfolg von Armin Kreiner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich eine Kombination aus Privatem und Geschäftlichem, denn man kann geschäftlichen Erfolg nur dann haben, wenn im privaten Bereich alles in Ordnung ist und umgekehrt. Wichtig ist auch das gute Arbeitsverhältnis zwischen den Mitarbeitern und mir. Ich messe Erfolg nicht nur an den Einnahmen, sondern ich bilanziere am Jahresende. Wenn die Einnahmen einmal niedriger sind als im Vorjahr, hat das nichts mit einer geringeren Leistung zu tun. Dann sind oft gewisse Umstände aus dem Umfeld maßgebend, zum Beispiel spielt das Wetter eine große Rolle, da wir im Sommer einen großen Gastgarten haben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als erfolgreich, weil ich aus meinen Leben das gemacht habe, was ich mir vorgenommen habe. Ich bin mit 35 Jahren finanziell abgesichert und habe es auch geschafft, meine Arbeitszeit so einzuteilen, daß die Familie nicht darunter leidet.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin ein sehr ehrgeiziger Mensch und ein sehr schlechter Verlierer. Um nicht verlieren zu müssen, bringe ich selber meine ganze Arbeitskraft in alle Bereiche ein. Ich scheue mich nicht, wenn der Koch krank ist, mich in die Küche zu stellen. Ich schaue auch nicht auf die Uhr und nicht auf das Konto. Ich achte lediglich darauf, daß alles funktioniert in Küche und Restaurant. Meine Mitarbeiter wissen, daß wir eine große gemeinsame Einheit bilden.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als mir nach meinem ersten Jahr im Lokal mein Schwiegervater gesagt hat: Junge, du gehst den richtigen Weg! Er war ein sehr pedantischer und strenger Mensch, und das aus seinem Mund zu hören, war für mich ein großer Erfolg. In meinen vorigen Beruf als Außendienstmitarbeiter einer Großhandelsfirma habe ich ebenfalls sehr viel zum Erfolg beigetragen. Wir haben zu zweit mit dem Unternehmen begonnen, und es ist heute zu einem großen Betrieb gewachsen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich habe am Anfang meiner Tätigkeit als Gastronom richtig entscheiden, als ich sämtliche Verträge mit den Lieferfirmen auflöste und neue Abschlüsse getätigt habe. Ich habe auch den Namen des Restaurants umbenannt, denn ich wollte mich in völlige Eigenständigkeit begeben. Nur dir Räumlichkeiten blieben gleich. Auch beim Personal nahm ich neue Rangordnungen vor.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Da gibt es drei Personen: Mein Vater hat mich hart und sehr streng erzogen und mir in finanzieller Hinsicht schon sehr früh klar gemacht, daß nichts von alleine kommt, sondern man sich alles erarbeiten muß. Der Besitzer des Großhandelsunternehmens hat mir wirtschaftliche Bereiche nähergebracht, und mein Schwiegervater hat mir schließlich das gastronomische Wissen vermittelt.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Das Personalproblem ist für mich das größte Problem der Gastronomie. Da wir das ganze Jahr geöffnet haben und keinen freien Tag kennen, ist es bei explodierenden Lohnkosten und hohen Abzügen sehr schwierig, die Mitarbeiter zu motivieren.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Zum einen habe ich sehr viele Neider, weil ich in Klagenfurt bereits in jungen Jahren das erreicht habe, was andere nicht geschafft haben und auch nie erreichen werden. Bekannte und Freunde akzeptieren aber meinen Erfolg und freuen sich darüber.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unser Betrieb existiert seit 25 Jahren, und das beweist Konstanz. Ursprünglich war es als reines Sommerlokal gedacht, aber von Beginn an hatten wir das ganze Jahr über Erfolg. Auch die eigene Herstellung der Nudel- und Pizzateige zählt zu unseren Stärken.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte dieses Lokal erfolgreich weiterführen und zwei der ursprünglich fünf zum Besitz meines Schwiegervaters zählenden Lokale wieder zurückkaufen.
Ihr Lebensmotto?
An erster Stelle steht die Familie!