Zum Erfolg von Peter Kisler
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich mit ruhigem Gewissen auf mein Tagwerk zurückblicken kann und mich schon auf die Fortsetzung am nächsten Tag freue, habe ich Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als erfolgreich, weil ich in meinem Beruf zufrieden bin und das strahlt auch in mein Privatleben hinein. Das ist wichtig, denn ich bin es gewohnt, in Familienstrukturen zu arbeiten.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für meinen Erfolg waren Konsequenz, mein Denkvermögen, die Bereitschaft, viel zu arbeiten und Sparsamkeit.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
1995 übernahm ich den Betrieb und bereits Anfang der Saison 1996 haben mir Stammgäste großes Lob ausgesprochen, indem sie bemerkten, daß ich ein würdiger Nachfolger meiner Eltern bin. Das hat mich angespornt, immer besser zu werden. Sich auf Lob auszuruhen hat in unserer sich rasch ändernden Welt fatale Folgen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es gibt täglich Situationen, in denen ich schnell entscheiden muß. Wenn diese Entscheidungen letzten Endes dem Wohl des Gastes dienen, sind sie erfolgreich gewesen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich wurde von meinen Eltern und besonders von meinem Vater geprägt, der mir charakterlich und geschäftlich ein Vorbild war.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die Unfreundlichkeit im Service, beginnend an der Rezeption, wo der Gast oft den Eindruck haben muß, nicht er sei erwünscht, sondern nur sein Geld, ist ein enormes Problem. Natürlich trifft das nicht auf alle Betriebe zu, aber ich höre von meinen Gästen oft, daß Unfreundlichkeit und Inkompetenz gerade in großen, renommierten Häusern keine Seltenheit sind.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen eine ganz wichtige Rolle, weil ohne ihre Leistung unser Erfolg nicht möglich wäre.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Der persönliche Eindruck ist ausschlaggebend. Sowohl gutes Auftreten als auch fachliche Kompetenz sind mir wichtig. Zeugnisse und Referenzen nehme ich zur Kenntnis, sie dienen aber nur der Information und spielen bei der Bewertung eine untergeordnete Rolle. Da das Hotel in der Sommersaison geöffnet ist, rekrutiere ich jedes Jahr neue Mitarbeiter und zwar Ferienpraktikanten, die in ihrer Ausbildungszeit ein Praktikum machen müssen. Mit diesen jungen und motivierten Menschen kann ich hervorragend zusammenarbeiten. Sie sind manchmal besser als erfahrene Kräfte. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Das Unternehmen zeichnet durch die Lage des Hauses direkt am Wörthersee, gut ausgestattete Zimmer und die beste Qualität von Service und Küche aus.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Frau arbeitet ebenfalls im Betrieb und da jeder von uns seinen eigenen Schwerpunkt hat, überträgt sich die Arbeit eigentlich ganz positiv auf das Privatleben. Die Grenze zwischen Beruf und Privatleben ist eine fließende.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? In dieser Branche gilt vor allem, korrekt und freundlich zu den Gästen zu sein. Allgemein gesprochen sollte niemand glauben, daß seine Generation es schwerer haben wird als die vorherigen. Jede Generation wächst in die Entwicklung ihrer Zeit hinein. Die Regeln bleiben die gleichen, nur die Umgebung ändert sich.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe vor, 2003 in Kitzbühel einen kleinen Winterbetrieb zu eröffnen. Privat wünsche ich mir, mit meiner Familie weiterhin erfolgreich, glücklich und zufrieden sein.
Ihr Lebensmotto?
Ora et labora, bete und arbeite.