Zum Erfolg von Werner Merkel
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich persönliche Zufriedenheit und wirtschaftliche Sicherheit.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich, weil ich in einer verantwortungsvollen Position tätig bin.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Mein Wiedereinstieg in die Hotellerie erfolgte relativ spät. Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits 47 Jahre alt. Dabei hat meine Ausbildung sicherlich eine wesentliche Rolle gespielt, denn Kompetenz ist ein wichtiger Baustein, um diese Position zu erreichen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Zuerst analysiere ich Probleme, die auf mich zukommen, sorgfältig. Nachdem ich entschieden habe, wie sie zu lösen sind, mache mich an die Umsetzung.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Entscheidung, wieder in die Gastronomie zurückzukehren, fällte ich nach der Trennung von meiner Frau. Da ich auch auf Anhieb einen wunderschönen Betrieb fand, war diese Entscheidung sehr erfolgreich. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Der ehemalige Geschäftsführer des deutschen Gaststättenverbandes war ein Mentor für mich. Anfang der Siebziger Jahre, als ich mich erstmals mit der Idee beschäftigte, ein Hotel zu leiten, war er einer der Fachleute in Deutschland, der das „Uniform System of Accounts“ einführte und prägte. Dies ist ein Abrechnungssystem für die Hotellerie, das sich in Europa lange nicht durchsetzen konnte. Er machte die ersten Schritte der Umsetzung und schrieb auch Fachbücher darüber. Sein persönlicher Einsatz war vorbildlich, und wir ergänzten uns in unseren Kompetenzen. Ein weiterer Mentor war der ehemalige Leiter des Rechnungswesens von Steigenberger, der mich in die Konzerngeheimnisse einweihte. Er war sehr wichtig für mich, denn wenn man von einem mittelständischen Betrieb in einen Konzern wechselt, ist es zu Beginn sehr aufreibend, mit den Zuständigkeiten klarzukommen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Im Rahmen meiner Selbständigkeit habe ich viel Anerkennung erfahren, denn die Installationen, die wir damals tätigten, funktionieren heute noch, obwohl sie schon veraltet sind. Diese Position bei Steigenberger zu erhalten, war ebenfalls eine schöne Anerkennung. Außerdem erfährt man in einem Konzern auch immer wieder Anerkennung durch die Beurteilung der Arbeit.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Unterstützung meiner Mitarbeiter schätze ich sehr. Aber auch ich muß sie unterstützen und ihnen Anleitungen geben, damit die ihre Aufgaben selbständig lösen können.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Neben der fachlichen Qualifikation sind Loyalität, Zuverlässigkeit und ein bißchen Ehrgeiz wichtige Faktoren.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich gebe Aufgaben vor, erkläre Sachverhalte, dann lasse ich sie einfach arbeiten. Sollten sie nicht zu einer Lösung kommen, kann man darüber sprechen, wie die zweitbeste Lösung aussehen könnte.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Zur Zeit lassen sich diese Bereiche sehr gut vereinbaren, da ich Single bin. Wenn umfangreiche Arbeiten vorliegen, kann ich sie auch am Wochenende erledigen, denn da bin ich ungestört.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Für diese Position ist Bilanzbuchhaltung obligatorisch, das mußte ich ebenso nachlernen wie die internationale Finanzbuchhaltung.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wenn etwas nicht funktioniert, soll man es nicht auf Biegen und Brechen durchsetzen wollen, sondern eher einen Schritt zurücktreten, nochmals Anlauf nehmen und durchstarten. Allerdings sollte man auch nicht zu früh aufgeben. Vor allen Dingen muß man bezüglich des Ausbildungsstandes immer am Laufenden sein. Man sollte sich auch nicht auf eine Schiene einschießen, sondern flexibel und offen für Neues sein.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich würde gern bei einer Eröffnung eines großen Hotels oder einer Ferienanlage mitwirken und dann ein Jahr lang die Einführung und den Aufbau übernehmen.
Ihr Lebensmotto?
Laissez faire, laissez passer!