Zum Erfolg von Gerhard Haupt
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich muß ich vorausschicken, daß ich nicht in die Selbständigkeit ging, weil ich Geld verdienen wollte, oder aufgrund einer besonderen Idee. Ich hatte das Ziel, einerseits von keinem Angestelltenverhältnis abhängig zu sein und mich andererseits in einem größeren Betrieb nicht nur um wirtschaftliche Aspekte kümmern zu müssen. Es fiel mir früher manchmal schwierig, als Geschäftsführer für mehrere Menschen verantwortlich zu sein, so man zum Beispiel Leute kündigen muß. Ich arbeite also daran, nach meinen ganz persönlichen Lebensvorstellungen zu leben, und fühle mich mit jedem kleinen Schritt dorthin etwas erfolgreicher.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich empfinde mich als erfolgreich, weil ich es in den letzten vier Jahren geschafft habe, allein mit Schuldenmitteln mittlerweile einen ordentlich liquiden Betrieb aufzubauen. Ich bin mit meiner Unabhängigkeit zufrieden.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich engagierte mich stets in meiner Arbeit und suchte immer den Vorteil für meinen Kunden. Im Drucksektor kann man mit marktanalytischen Mitteln allein wenig erreichen. Meine Stärke ist sicherlich, daß ich neben betriebswirtschaftlichen Kenntnissen ganz genau über die Abläufe beispielsweise in einem Zeitungsverlag Bescheid weiß. Man muß über Vertriebskanäle ebenso informiert sein wie über den Anzeigenbereich.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche Hilfe in Anspruch zu nehmen und selbst so viel dazuzulernen wie nur möglich.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als die ersten Kunden zu mir kamen, die ich nicht aktiv akquiriert hatte, war das eine große Anerkennung meiner Arbeit. Wenn ich aufgrund der Qualität weiterempfohlen werde, bin ich stolz darauf.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es gibt viele kleine Entscheidungen, die einen erfolgreich machen. Meine Entscheidung, mich selbständig zu machen, war sicherlich die einschneidendste und beste meiner beruflichen Laufbahn.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Wenn ich gewichten müßte, würde ich sagen, daß 70 Prozent Imitation und 30 Prozent Originalität eine gute Mischung wären. Man kann nicht alles neu erfinden.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meine Eltern hatten natürlich großen Einfluß auf mein Leben, so auch auf meinen beruflichen Weg.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die Zufriedenheit meiner Kunden ist mir eine wichtige Anerkennung.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ich sehe es als generelles Problem, eine Firma im Druckereigewerbe zu betreiben. Banken geben einem dazu jedenfalls kein Geld mehr.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, als initiativer Mensch wahrgenommen zu werden, der ein Problem gern anpackt und weiß, was er tut.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Es ist für mich immer wichtiger geworden, daß die Zusammenarbeit mit anderen Menschen nicht nur über fachliche Gemeinsamkeiten funktioniert. Man muß sich auch sympathisch sein, wenn man gute und schöne Arbeit machen will. Ich betrachte meine Mitarbeiter als Partner.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Anfangs arbeitete ich natürlich wesentlich mehr als früher. Heute kann ich meine Zeit selbst einteilen, trotzdem sind Arbeitstage mit zwölf Stunden keine Seltenheit.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wenn man sich selbständig machen will, sollte man zuvor berufliche Erfahrung gesammelt haben. Nur wenn man die Tücken des Geschäftes kennt, kann man Anfangsschwierigkeiten vermeiden.