Zum Erfolg von Bernhard Kerres
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, Träume umsetzen und leben zu können. Mein Erfolg ist die Tatsache, daß ich dieses Unternehmen leite, was meinem Traum entspricht.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Ich sehe mich als erfolgreich, weil ich viel erreichen und mir Träume verwirklichen konnte, obwohl ich in meinem Leben oft gewissermaßen überrascht wurde.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Es gibt für mich drei Werte, die mir sehr wichtig sind und die ich daher niemals aus den Augen lasse: das Team, Vertrauen und Professionalität. Teamfähigkeit erlernte ich vor allem in der Zeit als Opernsänger, da in diesem Bereich mehr als 100 Menschen zusammenarbeiten müssen, um eine Produktion auf die Beine zu stellen. Vertrauen zu haben und zu gewinnen ist mir besonders in meiner heutigen Position wichtig, weil ich Entscheidungen auf der Basis des gegenseitigen Vertrauens und nicht aufgrund meiner Möglichkeit, Anordnungen zu erteilen, treffen möchte, weil sie dann auch gern umgesetzt werden. Hinsichtlich Professionalität stelle ich an mich selbst sehr hohe Ansprüche. Ich bin immer pünktlich sowie bestens vorbereitet und erwarte die selbe Einstellung auch von anderen. Meine Tätigkeit macht mir großen Spaß und das ist neben der Tatsache, daß ich Menschen mag und gern mit Menschen arbeite, ein wesentlicher Faktor meines Erfolges.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich freue mich über alle neuen Herausforderungen, weil sie meinen Job erst so richtig interessant machen. Wenn ein Problem an mich herankommt, analysiere ich es, weil ich es grundsätzlich verstehen muß, um eine Lösung zu finden. Wenn ich alle Fakten zusammengetragen und mit allen Beteiligten Kontakt aufgenommen habe, treffe ich unter Einbeziehung eines Kernteams schließlich eine Entscheidung.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich bin direkt für 50 Mitarbeiter verantwortlich und stehe in ständigem Kontakt mit allen, nicht nur mit der ersten Führungsebene. Generell schätze ich ein offenes Gesprächsklima abseits von Hierarchien; für Fragen und Anliegen stehe ich jederzeit zur Verfügung. Aus diesen Gründen erwarte ich gewissermaßen die Fähigkeit, zu geben und zu nehmen und lege großen Wert auf eine gute Vertrauensbasis, die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, und die Fähigkeit, große Freiräume auszuhalten beziehungsweise zu schätzen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Das Unternehmen zeichnet sich insbesondere durch die Tatsache aus, daß wir die Netzwerke unserer Kunden sehr gut kennen und auf dieser Basis innovative Lösungen im Bereich Netzwerktechnologie finden. Dabei arbeiten wir sehr eng mit unseren Kunden zusammen, um gemeinsam mit ihnen Lösungen zu kreieren, die sie einen Schritt weiterbringen. Einer unserer langjährigen Kunden ist eines der weltweit innovativsten Mobilfunkunternehmen, der Mobilkom Austria. Zur Umsetzung der UMTS-Technologie im Herbst 2002 konnten wir einen guten Teil beitragen. Zu unserem Kundenkreis zählen weiters Telekom Austria, IT-Austria, UTA, Wienstrom und viele andere.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich trenne Beruf und Privatleben nicht. Ich führe ein Leben, das berufliche und private Aspekte gleichermaßen umfaßt und achte daher darauf, daß es mir in beiden Bereichen gut geht. Ich habe eine Familie – meine Tochter ist drei Jahre alt – und für mich ist völlig klar, alles andere in den Hintergrund zu stellen, wenn sie mich braucht; sie hat für mich grundsätzlich oberste Priorität.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Einem jungen Menschen, der erfolgreich werden möchte, würde ich raten, sich nicht an ausgetretenen Pfaden zu orientieren, sondern sehr bewußt seinen individuellen Weg zu finden und zu gehen. Wer seinen Träumen und Visionen folgt und jenen Bereich anstrebt, an dem er Freude hat, also der Stimme seines Herzens folgt, hat gute Chancen, erfolgreich zu werden. Eine fundierte Ausbildung ist die Basis jeden Erfolges, sie sollte aber mit eigenen Interessen verknüpft sein, die man sorgfältig pflegen muß.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein langfristiges Ziel besteht darin, ins Kulturmanagement zurückzukehren, wenn ich alle beruflichen Stufen erreichen konnte, die ich mir vorgenommen habe. Im privaten Bereich ist mir Weiterentwicklung im Sinne von Lernen und der Auseinandersetzung mit anderen Menschen besonders wichtig.