Zur Karriere von Karl Simscha

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule absolvierte ich die Lehre zum Gas- und Wasserinstallateur und anschließend die Meisterprüfung. 1978 machte ich mich mit diesem Unternehmen selbständig, 1979 legte ich zusätzlich die Prüfung zum Heizungsinstallateur ab. Meine Firma beschäftigt sich mit Fachhandel, Solaranlagen, Heizungsbau, Gasgeräteservice, Wartung, Reparatur und Gebrechendienst, Altbausanierung und Wohnungsverbesserung. Zu unserem Kundenkreis zählen Firmen, Hausverwaltungen und Privatkunden, mein Fokus liegt hauptsächlich auf Wien, aber auch auf der Wiener Umgebung. Ich führe den Betrieb heute mit meiner Gattin und acht Mitarbeitern.

Zum Erfolg von Karl Simscha

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, meine Arbeit so zu gestalten, daß der Kunde damit zufrieden ist. Das steigert mein Selbstwertgefühl und motiviert mich sehr. Ich erhalte von meinen Kunden Lob für gelungene Arbeit, und diese Anerkennung, die ich auch an meine Mitarbeiter weitergebe, ist ein wesentlicher Aspekt meines Erfolges.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin zufrieden mit dem bisher Erreichten und sehe mich im Sinne meiner Definition durchaus als erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für meinen Erfolg sind fachliche Kompetenz, Fleiß und Verläßlichkeit. Ich habe mein Handwerk von der Pike auf gelernt und liebe meinen Beruf. Der Faktor Freude an der Arbeit ist ein sehr wichtiger für meinen Erfolg; hätte ich einen Beruf ergriffen, bei dem ich nur auf die Uhr schaue und warte, bis die Zeit vorbeigeht, wäre ich nicht erfolgreich geworden. Ich engagiere mich für mein Unternehmen hundertprozentig und mehr, und war mir stets dessen bewußt, daß die unternehmerische Selbständigkeit einen hohen Arbeitsaufwand mit sich bringt. Ich möchte meinen Kunden das bieten, was ich mir selbst erwarten würde und nehme Kritik sehr ernst. Wenn ein Fehler geschehen ist und mich mein Kunde darauf aufmerksam macht, kann ich ihn ausmerzen und der Kunde ist schließlich so zufrieden, daß er wieder kommt.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich entscheide prinzipiell rasch und setze mich mit Problemen unmittelbar auseinander, wenn sie auf mich zukommen. Ich versuche unangenehme Aufgaben morgens zu erledigen, um den Kopf frei zu haben und mich nicht den ganzen Tag lang mit einem ungelösten Problem beschäftigen zu müssen. Entscheidungen treffe ich im großen und ganzen allein, hole aber zuvor Meinungen aus meinem Team ein.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Meine Mitarbeiter müssen meinen Grundsätzen entsprechen und die selbe Einstellung haben wie ich selbst. Ich erwarte neben fachlicher Qualifikation Teamgeist, Ehrlichkeit und Loyalität, jeder Mitarbeiter muß sich bewußt sein, daß er persönlich beim Kunden die Firma vertritt. Grundsätzlich lege ich großen Wert auf ein ausgeprägtes Vertrauensverhältnis zwischen mir und meinen Mitarbeitern. Da wir beispielsweise viele Privatkunden betreuen, haben wir teilweise Wohnungsschlüssel; auch muß man in einer privaten Wohnung anders arbeiten als auf einer Baustelle und besonders sorgfältig sein.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere meine Mitarbeiter, indem ich Lob und Anerkennung des zufriedenen Kunden weitergebe, spreche aber auch Kritik aus; und zwar in sehr konstruktiver Form, weil man aus Fehlern lernen soll.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Eine wesentliche Stärke meines Unternehmens ist Verläßlichkeit. Unser Kunde kann sich darauf verlassen, daß wir gute Arbeit leisten und pünktlich sind. Auch unser Preis-/Leistungsverhältnis ist ein sehr gutes. Meine Mitarbeiter sind dazu angehalten, Arbeiten so durchzuführen, als würden sie bei sich zuhause arbeiten, und sich in die Lage des Kunden zu versetzen. Wir zeichnen uns durch fachliches Know-how und die Bereitschaft aus, auf die Wünsche des Kunden individuell einzugehen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Frau und ich versuchen die beiden Bereiche weitgehend zu trennen, obwohl uns das nicht immer möglich ist, weil sie ebenfalls in der Firma tätig (und für die Buchhaltung zuständig) ist. Es ist mir wichtig, einen privaten Bereich zu haben, in den ich mich zurückziehen kann, um Kraft für den beruflichen Alltag zu schöpfen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich habe in meiner Lehre einen Leitspruch gehört, den ich zu meiner Maxime gemacht habe und selbst weitergeben kann: „Stehle von jedem, aber lasse jedem das Seine.“ Man kann sich von anderen vieles abschauen, aber Neid und Gier führen zu nichts. Jeder spielt auf dieser Welt seine Rolle und es ist völlig sinnlos, einen anderen zu beneiden, viel eher sollte man sich und seine eigene Rolle hinterfragen und über sich hinauswachsen: der Mensch ist, was er denkt. Wer den Willen in sich hat, eine bestimmte Sache wirklich zu machen, und darüber hinaus über ein bestimmtes Quantum an Selbstdisziplin verfügt, wird ganz sicher erfolgreich werden, egal in welchem Bereich. Echte Qualifikation wird sich immer durchsetzten, gut verkaufte Oberflächlichkeit kann zwar im Moment erfolgreich wirken, nicht aber auf lange Sicht.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich versuche mir sehr kurzfristige Ziele zu stecken, weil ich glaube, daß es keinen Sinn hat, Träumereien als Ziele zu definieren. Es ist sehr wohl wichtig, Träume zu haben, aber der Weg dorthin besteht aus einzelnen Teilzielen, die man genau festlegen muß. Ich denke, daß man ein Ziel nur Schritt für Schritt erreichen kann. In diesem Sinne möchte ich den Betrieb so weiterführen wie bisher, weil ich es für wichtig erachte, Arbeit zu haben. Der finanzielle Erfolg kommt dann von selbst.