Zum Erfolg von Georg Quehenberger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich schlicht und einfach Selbstbestätigung. Erfolg kann nicht erzwungen werden, sondern ist mit Entbehrungen verbunden. Ein erfolgreicher Mensch sollte mit dem Erreichten zufrieden sein können. Natürlich sind Ziele äußerst wichtig, man sollte sie aber Schritt für Schritt verwirklichen.Sehen Sie sich persönlich als erfolgreich? Obwohl ich mich nicht als erfolgreich sehe, könnte ich mir vorstellen, daß es einige Menschen gibt, die gerne mit meinem Leben tauschen würden. Doch leider sieht man nie bzw. nur sehr selten, wie viel harte Arbeit hinter einem Erfolg steckt.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Grundsätzlich begegne ich Herausforderungen sehr offen und halte es für wichtig, nie an mir selbst zu zweifeln und hundertprozentig hinter der Sache zu stehen, die ich gemacht habe.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Meines Erachtens ist ein Zusammenwirken von beiden Faktoren von Wichtigkeit. Heutzutage ist es nicht mehr möglich, auf Basis der Originalität alleine zu wirtschaften, da durch die fortgeschrittene Technik beinahe alles als Imitation gilt.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ein Problem ist sicher die relativ hohe Anzahl schwarzer Schafe, die das Gewerbe eher nach unten ziehen, anstatt es zu fördern, aber im Großen und Ganzen ist das kein Problem für mich. Ich habe einen guten Ruf und gewinne so immer mehr Kunden. Ein Manko ist, daß es leider Unternehmen gibt, die mit einem Niedrigpreisschema ins Gebiet kommen und somit unsere Preise zerstören.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Von meinem Umfeld werde ich als erfolgreich gesehen, obwohl mich das nicht besonders begeistert, denn ich denke, immer noch die gleiche Person geblieben zu sein, die ich vor zehn Jahren gewesen bin. Auch in einer erfolgreichen Person sollte man immer den Menschen sehen, nicht nur seine erfolgreiche Tätigkeit. Denn der Erfolg kann irgendwann verblassen, der Charakter jedoch bleibt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Prinzipiell sind für mich Mitarbeiter sehr wichtig. Nur sehe ich keinen Sinn dahinter, einen inkompetenten Menschen einzustellen, nur weil man sich auf zwischenmenschlicher Basis vielleicht gut versteht. Das bringt weder dem Unternehmer etwas, noch dem Mitarbeiter.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Für mich persönlich ist es nicht ausschlaggebend, wie viele Titel oder welche Ausbildung ein Mensch hat. Viel wichtiger für mich ist es, mit einem Mitarbeiter gut reden zu können. Natürlich ist es auch wichtig, daß der Mitarbeiter ein gewisses Maß an Potential mitbringt, was aber nicht bedeutet, ein gewisses Alter erreicht, oder eine gewisse Ausbildung hinter sich gebracht haben zu müssen. Weiters stehe ich voll und ganz hinter dem Sprichwort: “Aktion ist gleich Reaktion!“. Das heißt für mich als Unternehmer, meine Leute zu motivieren und ihnen mit gutem Beispiel voranzugehen, denn von nichts kommt nichts.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Im Prinzip habe ich zwei Gesichter. Mit mir kann man jede Menge Spaß im Privaten aber auch im Geschäftlichen haben, dennoch schaffe ich es, klare Grenzen zu setzen. Obwohl ein lockeres Arbeitsklima in einem Unternehmen von großer Wichtigkeit ist, darf die Arbeit nicht zu kurz kommen.Welches sind die Stärken Ihres Unternehmens? Ein klarer Vorteil ist natürlich, daß ich durch meine Prüfungen, die ich 1997 absolviert habe, uneingeschränkt tätig sein kann. Im Prinzip kann ich mich auf allen Ebenen entfalten und sowohl regional als auch überregional tätig sein. Ich persönlich sehe es als eine große Stärke meines Unternehmens, Projekte verwirklichen zu können, wovor andere zurückschrecken.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich sehe kein Problem darin, wenn mir andere Unternehmen einen Auftrag wegschnappen. Andere Unternehmen sind für mich eher Mitbewerber als Konkurrenten. Da ich von Natur aus ein sehr offener Mensch bin, habe ich kein Problem damit, mich mit anderen Unternehmen zusammenzuschließen - so kann man sich gegenseitig helfen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Alltag bestand früher aus 90 Prozent Arbeit und zehn Prozent Privatleben. Wenn ich heutzutage größere Aufträge zu verbuchen habe, stelle ich neue Arbeiter ein, oder arbeite mit anderen Unternehmen zusammen. Ich habe in den letzten Jahren eindeutig zurückstecken müssen, da es für die Gesundheit sicherlich nicht von Vorteil ist, 20 Stunden am Tag zu arbeiten, und das sieben Tage die Woche. Ich möchte keines der drei Unternehmen aufgeben, da Abwechslung im Leben von mir sehr groß geschrieben wird.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergegeben? Die meisten Jugendlichen sind Mitläufer und wissen nicht wirklich, was sie wollen. Wichtig für sie ist nur, irgendwo dazuzugehören. Daher möchte ich ihnen raten, sich eine eigene Meinung zu bilden und klare Ziele zu entwickeln.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ein großes Ziel, das ich vor zwei Jahren erreicht habe, war, mein eigenes Haus zu planen und zu bauen. Dieser Traum hat sich bis heute schon erfüllt, obwohl ich für diese Vorhaben mindestens fünf Jahre eingeplant hätte. Ein weiteres Ziel von mir ist, die Firma auch in Zukunft so zu führen, wie jetzt. Es ist mir lieber, ein kleineres Unternehmen zu leiten, das man noch überschauen kann. Grundsätzlich würde ich sagen, daß der Weg zu den Zielen wichtiger ist, als die Ziele selbst.