Zum Erfolg von Erwin Molnar
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist, wenn man im täglichen operativen Geschäft am Ende des Tages sagen kann, es ist etwas entschieden worden, wenn man Entscheidungen durch entsprechendes Abwiegen der Rahmenbedingungen selbst getroffen hat, respektive so vorbereiten konnte, daß die Geschäftsführung darauf aufbauen kann.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Aus heutiger Sicht der Dinge kann ich durchaus sagen, daß ich erfolgreich bin, denn ich konnte die Erfolgsleiter hochklettern.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Analysefähigkeit, strukturiertes Arbeiten und das Erkennen großer Zusammenhänge zeichnen mich aus. Ich sehe die Themenstellungen meist relativ eindeutig innerhalb des Systemzusammenhanges plaziert, und kann darauf aufbauend die Vorschläge, die zu einer Entscheidung führen, präzisieren und zur Diskussion stellen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich lasse die Dinge eher verschlossen und ruhig an mich herankommen. Meist schweige ich in Gesprächssituationen sehr lange, wobei ich grundsätzlich zu erkennen versuche, welche Eckdaten und Fakten es gibt und wohin der Trend geht. Diese Erkenntnisse sind für mich in eine Struktur zu setzen, damit ich mir ein Bild der jeweiligen Situation machen kann, um darauf bezogen wiederum in der Einordnung eines Themas im größeren Rahmen erkennen zu können, wo es Lösungsansätze und Alternativen gibt. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Herr Dr. Heribert Kosar war mein großer Mentor in der Wiener Holding, er hat mich als jungen Mitarbeiter, der voll von Ideen war, nicht blindlings irgendwo hin laufen lassen, sondern erkannte meine Fähigkeiten, die er so kanalisierte, daß ich das Optimum herausholen konnte. Ein weiterer Mentor, der mich auf meinem Weg sehr unterstützte, war Herr Mag. Plametzberger. Außerdem war Diplomkaufmann Stadler sehr wesentlich für mich, weil er an mich glaubte und es verstand, das Bestmögliche aus mir herauszulocken. Diese Personen haben es geschickt, unbemerkt und sehr feinfühlig zustande gebracht, mich auf den richtigen Weg zu führen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Die Tür zu meinem Büro ist immer offen und jeder Mitarbeiter, egal in welcher Position und zu welcher Tageszeit, hat die Möglichkeit, sofort hereinzukommen und mich mit Problemen zu konfrontieren. Diese offene Kommunikation wird von den Mitarbeitern sehr geschätzt. Das positivste Feedback für mich ist, wenn meine Mitarbeiter mit ihren Problem zu mir kommen und davon ausgehen, daß mir in 99 Prozent der Fälle auch etwas Positives dazu einfällt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich kann diese Bereiche sehr gut miteinander vereinbaren, weil es mir bei aller Hektik, die sich in einem solchen Veranstaltungsbetrieb ergeben, gelingt, das gesamte Team in die Aktivitäten einzubinden, so daß wir es schaffen, zu vernünftigen Tageszeiten unsere Tätigkeiten abzuwickeln. Daher bleibt auch mir genug Freiraum für die Familie.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wenn einem die Möglichkeit gegeben ist, sollte man so viel wie möglich, so differenziert wie möglich und so abwechslungsreich wie möglich seine Studien betreiben, um sich eine breitestmögliche Basis für die kommenden Herausforderungen zu schaffen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich stehe auf der vorletzten Stufe, da wäre es vermessen zu sagen, daß ich nicht auch die letzte erklimmen möchte, wobei die vielfältigen Aufgaben der gegenwärtigen Position als tägliche neue Herausforderung meinen momentanen beruflichen Horizont noch vollständig ausfüllen.