Zum Erfolg von Karl Brauneis
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich ist Erfolg einerseits ein gesicherter Job, in dem ich gestalterisch mitarbeiten kann, und andererseits liegt er in der optimalen Vereinbarung des Berufes mit dem privaten Bereich.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich habe einen gesicherten Job und eine gute Position erreicht.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin sehr genau und kompromißbereit. Durch diese Verbindung bin ich in der Lage, die Arbeitsabläufe genau zu definieren und die unterschiedlichen Interessen, die durch unsere Eigentümerstruktur gegeben ist, die zu jeweils 50 Prozent aus Banken und Industrieunternehmen besteht, zu koordinieren.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Da ich ein Teamplayer bin, sind viele meiner Mitarbeiter auch sehr gute Freunde von mir. Es macht mir Spaß, im Team verschiedene Themen umzusetzen und unterschiedliche Meinungen auszudiskutieren, wobei ich meine Meinungen artikuliere, aber auch die Meinungen von Mitarbeitern zulasse und mich von guten Argumenten überzeugen lasse.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ja, einerseits war der Abteilungsleiter der DEG sehr beeinflussend für mich, weil er einen kameradschaftlichen Führungsstil pflegte, aber trotzdem Leistung forderte und mich motivierte. Weiters wirkte der erste Vorstand der ÖTOP, Dr. Imo, beeinflussend, weil er quer durch alle Organisationen die Leute persönlich motivieren konnte. Er generierte Zusammenhalt durch alle Hierarchiestufen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich verfolge einen sehr kollegialen Stil, weil mir wichtig ist, die Mitarbeiter so zu motivieren, daß sie Spaß an der Arbeit haben. Es gibt hier immer wieder Mitarbeitergespräche, im Rahmen derer Zielvereinbarungen festgelegt, Probleme und Anliegen angesprochen werden. Da ich nicht als Führungskraft begann, kenne ich viele Anliegen meiner ehemaligen Kollegen, muß aber einen Mittelweg finden, denn es ist auch wichtig, mir einen gewissen Respekt zu verschaffen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Als ich 1991 bei der ÖTOP begann, waren wir gerade in der Zeit der Firmengründung. Es herrschte eine Aufbruchstimmung, wo über die Anschaffung einer Kaffeemaschine diskutiert wurde. Der Schritt von dieser Gründerzeit in einen geregelten Ablauf ist nicht leicht, erzeugt aber einen großartigen Zusammenhalt und motiviert uns, in verschiedenen Projekte Ähnlichkeiten zur Gründungszeit zu erkennen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es gibt für mich viele Tätigkeiten, Ideen und Konzepte, die umgesetzt werden müssen. Es erfordert mir sehr viel Selbstdisziplin ab, nicht jeden Tag bis 20 Uhr in der Firma zu verbringen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich finde es wichtig, eine gewisse Stabilität im Beruf zu finden, weil sich dann vieles von alleine ergibt. Außerdem ist Fachwissen wichtig, obwohl man vieles erst im Job lernt. Eine universitäre Ausbildung ist gut, weil man zu lernen lernt, aber das Wissen, das man dort erwirbt, ist speziell in der EDV nach einem halben Jahr schon wieder veraltet. Wichtig ist nicht die erreichte Note, sondern die persönliche Reife.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich strebe keine höheren Positionen, es macht mir vielmehr sehr viel Spaß, Projekte zu entwickeln und umzusetzen, mich mit rechtlichen Aspekten auseinanderzusetzen und Marketingstrategien zu entwickeln. Es wäre für mich nicht sehr erstrebenswert, Vorstand zu werden, denn konzeptionelle Aufgaben machen mir mehr Spaß. Für die Zukunft wünsche ich mir mehr Freizeit.