Zum Erfolg von Dietlind von Plettenberg
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg, den Platz zu finden, an dem ich mich wohlfühle und meine Arbeit gerne ausführe. Daraus ziehe ich die Zufriedenheit, die ich als Erfolg ansehe.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Ich habe an meinem Arbeitsplatz ein angenehmes Klima geschaffen, das mir sowohl zu den Kindern als auch zu den Eltern leichten Zugang ermöglicht. Dies sehe ich als unerläßliche Basis für meine Arbeit an, und ich empfinde mich in diesem Sinne auch als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich verfolge einmal gesetzte Ziele konsequent. Erst wenn ich diese erreicht habe, setze ich mir neue. Diese Vorgehensweise hat mir stets geholfen, meine Vorhaben nicht aus den Augen zu verlieren. Für wichtig halte ich dabei, mir erreichbare und realistische Ziele zu stecken. Daneben erfordert mein Beruf aber auch Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit zur Selbstkritik, um einer Routine zu entgehen.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Nein. Ich fühlte mich immer akzeptiert und als Frau anerkannt, was bestimmt auch an meiner Fähigkeit liegt, gut mit Menschen umgehen zu können. Darüber hinaus bewege ich mich natürlich als Erzieherin auch in einem beruflichen Umfeld, das von Frauen dominiert wird.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Im Grunde genommen seit meinem Eintritt ins Berufsleben. Das vorherige Schüler-Lehrer-Verhältnis wandelte sich ab diesem Zeitpunkt zu einem Verhältnis zwischen Gleichberechtigten und ich empfand deutlich mehr Akzeptanz und Zutrauen in meine Fähigkeiten.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Positive Reaktionen von den Kindern und Eltern auf meine Arbeit empfinde ich ebenso wie ich die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Träger dieses Kindergartens durchaus als Anerkennung.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Sehr positiv. Freunde und Verwandte nehmen Anteil an meiner beruflichen Entwicklung und empfinden meinen Werdegang als stimmig.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Wenngleich ich bei meiner jetzigen Arbeitsstelle diesbezüglich keine Probleme habe, gibt es dennoch oft Schwierigkeiten zwischen der Leitung und den Trägern eines Kindergartens, die aufgrund mangelnder Zusammenarbeit und Kommunikation entstehen. Außerdem vermisse ich in meiner Branche einen höheren Anteil an männlichen Mitarbeitern, da ich es für nötig erachte, daß Kinder sowohl von Frauen als auch von Männern betreut werden. Wohl aufgrund der eher schlechten Bezahlung in sozialen Berufszweigen entscheiden sich jedoch nur wenige Männer für diesen Beruf. Ganz allgemein herrscht in unserer Gesellschaft oft ein falsches Verständnis für den Beruf des Erziehers vor und die hohe Verantwortung, die dieser Beruf verlangt, wird oft unterschätzt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Sie spielen eine sehr große Rolle. Ohne die gute Zusammenarbeit eines Teams kann nur unzureichend auf die Bedürfnisse der Kinder eingegangen werden.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Meine Mitarbeiter müssen einerseits selbständig arbeiten können und dabei auch eigene Ideen einbringen, und sich andererseits gut in das bestehende Team einfügen. Daneben lege ich selbstverständlich auch Wert auf fachliche Qualifikation.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich beziehe meine Mitarbeiter in Entscheidungsfindungen mit ein. Ich halte viel von Flexibilität und schaffe somit ein Arbeitsfeld, das größtmögliche Freiräume bietet, ohne dabei dem Team zu schaden.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Wir gehen sehr respektvoll und zugleich kollegial miteinander um. Es herrscht eine gute Atmosphäre im gegenseitigen Verständnis vor.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Es gibt drei Hierarchien. Ich habe die Leitung des gesamten Kindergartens inne, an zweiter Stelle stehen die Erzieherinnen als Gruppenleiter und an dritter Stelle die Kinderpfleger und Praktikanten.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir beziehen die Eltern sehr stark in die Zusammenarbeit mit ein, um unser gemeinsames Ziel, die Kinder schulfähig zu machen, zu erreichen. Wir bieten ein angenehmes Klima, in dem die Kinder zur Selbständigkeit erzogen werden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Sicher gibt es Phasen, in denen das Privatleben zurückstehen muß. Da ich jedoch viel Kraft aus dem privaten Bereich für meine Arbeit schöpfe, nehme ich mir immer wieder ganz bewußt Zeit dafür.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Mindestens einmal im Jahr besuche ich Seminare. Ich lese ständig Fachzeitschriften und Fachliteratur und bleibe somit immer auf dem laufenden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ein naheliegendes Ziel besteht darin, die Konzeption für einige Änderungen bis September dieses Jahres fertiggestellt zu haben und ein umfassendes Qualitätsmanagement vorzubereiten.