Zum Erfolg von Anton Pfeifer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich habe in kurzer Zeit die Stufen in der Gemeindepolitik erklommen, war 1985 Gemeinderat, gleich darauf geschäftsführender Gemeinderat und zwei Jahre später bereits Bürgermeister. Durchgehalten habe ich hauptsächlich, weil ich mir sagte, wenn ich ein Projekt beginne, so möchte ich es auch zu Ende bringen. Als kleine Landgemeinde war der Kanalbau ein wichtiges Projekt, bei dem man sich allerdings wenige Lorbeeren verdienen konnte.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, wenngleich mir die erforderlichen Kurse nicht ganz leicht fielen und mein starker Wille gefordert war.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Für mich gehören Ehrgeiz und der Mut zum Unbekannten zum Erfolg. Ich wurde schon in meinem Elternhaus politisch geprägt und engagierte mich dementsprechend. Meine Familie hat meine Aktivitäten mitgetragen, was sehr wichtig war, denn nur so war mir mein Erfolg als Bürgermeister möglich.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Anfangs waren Eifer und Ungeduld die Motoren, die mich antrieben, heute, mit der Erfahrung, bin ich schon geduldiger geworden. In der Politik, vielleicht sogar generell, sind die schnellen Entscheidungen nicht immer die besten.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Vater war mir, im Gemeindewesen selbst sehr engagiert, ein Vorbild, sodaß ich mir in der Folge Aufgaben zutraute, in der Hoffnung, daß es gut gehen möge. Vielleicht wollte ich auch einiges besser machen. Geprägt haben mich ferner etliche Vorgesetzte, die mir viele Freiheiten einräumten, sodaß ich bereits als Lehrling Entscheidungen treffen durfte. Dies hat sich später fortgesetzt.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Das größte Problem ist, daß die Menschen immer schwieriger werden und alles sofort haben wollen, obwohl ich mich als Bürgermeister nach dem vorhandenen Budget richten muß. Wenn aus diesem Grund ein Projekt aufgeschoben wird, ist natürlich der Bürgermeister schuld. Während meiner Amtszeit ist aber schon eine Menge geschehen - zum Wohle der Bürger. Probleme im Gemeinderat selbst sind oft nicht politische, sondern eher sachliche.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Jeder einzelne Mitarbeiter vom Ortsvorsteher bis zur Kindergärtnerin ist für das Gesamtbild der Gemeinde wichtig.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Menschenführung habe ich bereits in der Straßenbauabteilung gelernt. Wir setzen uns zusammen, manchmal auch im gemütlichen Rahmen, und besprechen die Dinge. Zudem findet heute jährlich ein Betriebsausflug statt, den es vor meiner Zeit nicht gab.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Seit meiner Pensionierung kann ich mehr Zeit für die Gemeindearbeit und die Familie aufwenden. Zu alledem brauche ich aber eine verständnisvolle Frau, bei der ich mich ausreden kann. Den Ausgleich finde ich bei Kurzurlauben im Burgenland, die ich mit sportlichen Aktivitäten verbinde. Seit kurzem bin ich Großvater und lege Wert auf ein gewisses Maß an Lebensqualität.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich selbst habe mir nach und nach meine Träume erfüllt, vom Segelfliegen bis zum Motorradfahren, aber ich habe die Geduld gehabt, zu warten, bis sich all das leichter machen ließ.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte in zwei Jahren auch als Bürgermeister in Pension gehen, um nicht in die Situation zu geraten, daß sich die Bevölkerung wünscht, ich möge aufhören. Zu diesem Zeitpunkt möchte ich ein geordnetes Haus übergeben. Dann freue ich mich sehr darauf, mehr Zeit mit meiner Familie verbringen zu können.