Zum Erfolg von Johann Raudner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich kann es auf einen einfachen Nenner bringen, beruflich wie privat: Erfolg bedeutet, die Ziele, die man sich gesetzt hat, zu erreichen. Ich bin allerdings der Meinung, daß der Weg durchaus schon das Ziel beinhaltet. Ich habe vor jedem Gesellen Respekt, der zur Meisterprüfung antritt, egal, ob er diese nun besteht oder nicht.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine Prüfungserfolge wirkten sich zweifellos sehr motivierend auf mich aus, ich habe aber auch an den kleinen Erfolgen des Alltags Freude, wenn beispielsweise einer meiner Lehrlinge bei einer Prüfung erfolgreich abschneidet oder mich positives Feedback einer Kundschaft erreicht.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Prinzipiell bin ich ein sehr positiv eingestellter Mensch, und diese Eigenschaft überträgt sich auch auf mein Umfeld. Im Jahr 1998 erlitt ich in Folge eines Motorradunfalls ein schweres Schädeltrauma, und nur durch großes Glück blieben mir davon keine bleibenden Schäden, sondern nur das Bewußtsein, daß Gesundheit ein großes Geschenk ist.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ab dem Zeitpunkt, an dem meine Weiterbildung begann, fühlte ich mich zunehmend ausgefüllt. Als Facharbeiter fehlten mir die Möglichkeiten zur Weiterentwicklung, ich hatte damals den Eindruck, auf der Stelle zu treten.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Vater hat ohne Startkapital einen Betrieb aufgebaut, und auch meine Mutter stand mir bei alltäglichen Dingen immer zur Seite. Mein Dank gilt auch zwei Mitarbeitern des WIFI Graz, nämlich Herrn Pichler und Herrn Kummer, die für mich Götter der Kfz-Technik darstellen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es findet ein unseliger Wettbewerb statt, bei dem der Preis auf Kosten von Qualität und Lohnniveau gedrückt wird. Besonders in Graz finden sich viele Betriebe, die sich auf diese Weise profilieren wollen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Es sind meine Mitarbeiter, die den Umsatz machen. Ich lege Wert auf ein gutes Verhältnis zu meinen Mitarbeitern, und unsere Zusammenarbeit manifestiert sich durch Nehmen und Geben von beiden Seiten.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir legen Wert auf gute Kundenberatung, die ich auch gern persönlich durchführe. Ich sehe mich dabei eher als Techniker, denn das Verkaufen um jeden Preis ist nicht in meinem Sinn. Darüber hinaus bieten wir ein gutes Sortiment sowie flexible und schnelle Leistungen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da das Privatleben natürlich oft unter dem Beruf zu leiden hat, ist mir eine Trennung dieser beiden Bereiche wichtig. Daher arbeitet auch meine Lebensgefährtin nicht in meinem Betrieb mit, sie ist meinem Beruf gegenüber jedoch positiv eingestellt.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Alle zwei bis drei Jahre nehme ich an Schulungen im Bereich der Lehrlingsausbildung teil.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Beruflich möchte ich mich zum gerichtlich beeideten Sachverständigen weiterbilden, privat sehne ich mich hingegen nach mehr Urlaub. Dabei denke ich an Thermenbesuche oder Segeltörns.
Ihr Lebensmotto?
Man soll nie vergessen zu leben!