Zum Erfolg von Klaus Rosenquist
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg besteht für mich einerseits aus Anerkennung von außen, andererseits ist Zufriedenheit mit mir selbst ganz entscheidend: Wenn ich meine Arbeit so gut wie möglich erledige und es mir dabei gut geht, habe ich Erfolg. Auch Freiheit ist ein wichtiges Kriterium, die Freiheit, sich die Arbeit einteilen können, wie man will. Spaß ist wichtiger als Geld, solange das Geld zum Auskommen reicht. Ich brauche keine teure Wohnung und auch kein Luxusauto.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Insgesamt ja. Wir haben innerhalb von sieben Jahren ein Fachgeschäft und zwei Lokale eröffnet, alle drei florieren, und es macht sehr großen Spaß.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Es waren viele Zufälle im Spiel, und auch eine Portion Glück. Mein Bruder war deutscher Meister im Pool-Billard, das war natürlich ein guter Ausgangspunkt für das Fachgeschäft, denn wir kannten viele Leute in der Billard-Szene. Heute führe ich das Central und mein Bruder das Clixx, das nach einer kurzen Anlaufzeit sehr erfolgreich war, obwohl wir uns kaum Werbung leisten konnten. Unser Erfolg beruht auf reiner Mundpropaganda. Hier hat einfach alles gepaßt: die Stimmung und das Ambiente. Und wir haben die besten Billard-Tische in der ganzen Innenstadt.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Das Gefühl kam etwa drei Jahre nach Eröffnung des Central, da machte das Lokal einen großen Sprung nach vorne, was Besucherzahl und Umsatz angeht. Seitdem freuen wir uns, täglich eine große Anzahl an Gästen begrüßen zu dürfen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Das war die Entscheidung, das Central zu übernehmen. Die Räumlichkeiten haben sich überraschend und kurzfristig angeboten, mein Bruder und ich mußten uns also sehr schnell entscheiden. Der Anfang war schwierig, auch die Finanzierung, aber wir haben eine Bank gefunden, aber heute haben wir großen Erfolg.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Bruder, Peter Rosenquist, hat mir immer wieder wertvolle Impulse gegeben. Ohne ihn hätte ich es zum Beispiel sicher nicht gewagt, das Central zu eröffnen - ohne Eigenkapital und mit hohem Risiko.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Unser Problem ist, daß Billard als Sportart ein Randphänomen in den Medien ist. Viele Leute spielen es zwar, aber als Sportart wird es kaum wahrgenommen. Dazu kommt, daß viele Leute immer noch eher verruchte und verrauchte Lokalitäten mit Billard in Verbindung bringen, Stichwort Spielhölle. Dabei ist das Bild der Realität längst ein völlig anderes.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Das ist schwer zu beurteilen, denn zum Chef des Lokals sind immer alle nett. Sicher ist, daß ich zu vielen Gästen ein sehr gutes, teils sogar freundschaftliches Verhältnis habe.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen eine sehr große Rolle. Sie arbeiten weitgehend selbständig. Ich beschäftige derzeit vier Aushilfen, denen ich voll vertrauen kann, nicht nur, was die Kasse angeht, sondern auch im Umgang mit den Kunden. Wenn sie nicht das richtige Auftreten haben und unfreundlich sind, geht mein Lokal kaputt.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Sie sind im Prinzip zur Gänze ehemalige Gäste, wir kannten uns also bereits, ich wußte, wie sie sich benehmen und daß sie mir sympathisch sind.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Das ist eigentlich nicht wirklich notwendig. Sie arbeiten gerne, weil wir freundschaftlich miteinander umgehen, und ihnen ihre Arbeit einfach Spaß macht.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir bieten sehr gutes Equipment und vielfältiges Know-how im Bereich Billard. Unsere Gäste schätzen vor allem die lockere Atmosphäre und fühlen sich quasi wie zuhause.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das Central ist mein zweites Zuhause geworden, es ist mein Leben. Ich bin gerne hier und betrachte mein Lokal als mein Wohnzimmer.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte einiges tun, damit das Lokal noch besser läuft. Sollte sich eine passende Gelegenheit bieten, möchte ich ein weiteres Lokal eröffnen.
Ihr Lebensmotto?
Stillstand ist Rückschritt.