Zum Erfolg von Maximilian Walch
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg geht Hand in Hand mit einem ausgeprägten Willen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Es war nie mein Ziel, in meinem Leben eine große Karriere zu machen. Meinen heutigen Erfolg hätte ich mir nie träumen lassen. An der Person Max Walch hat sich aber nie etwas geändert.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für meinen Erfolg war, daß ich, aufgewachsen auf einem Bauernhof, eine strenge Erziehung genossen habe. Ich habe stets hart gearbeitet und habe mir immer etwas zugetraut. Sicherlich war auch meine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit ein Faktor für meinen Erfolg. Als wichtigsten Erfolgsfaktor betrachte ich, daß ich stets zu meinem Wort gestanden bin.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich halte viele sozial- und arbeitsrechtliche Referate in den Bezirken und diskutiere danach immer gerne mit den Zuhörern, weil sie mich spüren lassen, daß sie in mir einen Experten sehen, mit dem man über alles reden kann. Dies ist für mich die höchste Anerkennung.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Als problematisch sehe ich, daß wir unter akutem Facharbeitermangel leiden, weil nur mehr sehr wenige Lehrherren willens sind, Lehrlinge auszubilden.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Zeugnisse sind für mich nicht so wichtig. Mich interessieren die Wurzeln des Anwärters, da ich z.B. davon ausgehen kann, daß jemand, der auf einem Bauernhof aufgewachsen ist, auch handwerkliches Geschick und Interesse mitbringt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Durch Offenheit und Ehrlichkeit. Mein Name steht für Ehrlichkeit und ich versuche ein gutes Vorbild für die Mitarbeiter zu sein, das keinerlei Frust aufkommen läßt. Weiters legen wir großen Wert darauf, daß unsere Mitarbeiter auch am richtigen Posten eingesetzt werden – viele Firmen erkennen das Potential ihrer Mitarbeiter nicht. Ich bewahre stets Ruhe, lasse nie Hysterie aufkommen und lasse meine Mitarbeiter stets ausreden. Auch unser Prämiensystem trägt zur Motivation bei.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Mitarbeiter sind gute Mitarbeiter. Wir arbeiten mit 70 Prozent Stammpersonal, was in unserem Wirtschaftszweig hervorragend ist. Wir haben gute Bauleiter und Poliere, die auch in der Menschenführung erfahren sind. Wir bieten Pünktlichkeit, beste Qualität, sind preislich attraktiv für unsere Kunden und bestechen durch unsere offene Struktur. Da eine Firma nichts anderes ist als eine Familie, sind bei uns Kontaktpflege (natürlich auch zu unseren Kunden) sowie der Umstand, daß unsere Mitarbeiter niemals um Ihr Geld bangen mußten, was ja nicht unbedingt branchenüblich ist, gelebte Prinzipien. Unter anderem ist es eine Stärke dieses Unternehmens, daß die Mitarbeiter auch im Winter stets Arbeit haben.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Zuerst muß klar sein, daß unsere Generation der nächsten die Zukunft vorbereitet. Unsere Nachfolger sollen die Umwelt schützen, die eigene Lebensfähigkeit erhalten und niemals Schulden hinterlassen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte die sozialrechtliche Angleichung der Arbeiter und Angestellten erreichen, was eine Zusammenlegung verschiedener Sozialversicherungsanstalten nach sich zöge, und stehe für eine Pensionsreform, um die Pensionen langfristig zu sichern - die erste Etappe dazu ist bereits erfolgt. Die zweite Etappe muß nun mit 1. Jänner 2004 in Kraft treten. Ich stehe für ein Pensionsantrittsalter von 65 Jahren bis 2017 für alle Berufsgruppen, außer jenen, die schwere körperliche Arbeit leisten. Denn ich muß für meine Bauarbeiter und alle anderen, die neben der Arbeitskraft auch die Gesundheit ihres Körpers einbringen, ja etwas tun. Ich kann einen Bauarbeiter, der ja unter das Schwerarbeitergesetz fällt, nicht erst mit 65 Jahren in Pension schicken. Ich möchte ganz einfach den Menschen Krankheiten und der Wirtschaft Schaden ersparen. Meine Vision ist, daß es letztendlich nur mehr eine Sozial- und nur eine einzige Pensionsversicherungsanstalt gibt, um Ungleichbehandlungen abzuschaffen.
Ihr Lebensmotto?
Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück.